ABSAGE | BEGEHUNG
Aufgrund der geringen Anmeldung an Teilnehmenden müssen wir die Begehung der Deponie "Langer Rücken" am 2. Juli absagen. Wir bitten um Ihr Verständnis. Sollten Sie Fragen haben, können Sie sich gerne an bauwesen@luebben.de wenden.
EINLADUNG ZUR BEGEHUNG DEPONIE „LANGER RÜCKEN“
2. Juli | 10:00 — 12:00 Uhr | Treff: Eingang ehem. Deponie, Weinbergstraße/B87
Im April hat die Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota) im Stadtanzeiger 04/2022 über den Sachstand Deponie „Langer Rücken“ informiert und eine öffentliche Baustellenbegehung angekündigt. Am 02.07. laden wir nun alle Interessierten in der Zeit von 10.00 - 12.00 Uhr zur Begehung Deponie „Langer Rücken“ ein. Die Veranstaltung findet gemeinsam mit dem Landkreis Dahme-Spreewald sowie der Stadt Lübben (Spreewald) auf dem kommunalen Grundstück der Deponie „Langer Rücken“ statt.
Baufeld und Bauausführung wurde auf die Entsorgungs GmbH Luckau übertragen.
INFOS
- PAX max. 50 Teilnehmer*innen (mind. 15)
- ANMELDUNG BIS 28. JUNI bauwesen@luebben.de - Es gilt das Windhundprinzip.
- PARKEN keine Stellplätze
- SICHERHEIT Das Betreten von Baustellen birgt besondere Risiken. Vor der Führung werden die Teilnehmer auf die speziellen Sicherheitsanforderungen im Baustellenbereich hingewiesen. Im Anschluss der Unterweisung sind diese durch Unterschrift zu quittieren. Ferner ist auch ein Haftungsausschluss zu erklären. Kinder haben keinen Zutritt auf die Baustelle. Die Baustelle ist nicht barrierefrei. Zutritt nur mit Sicherheitsschuh S3.
Sachstand 02/2022
SICHERUNG UND REKULTIVIERUNG DER ALTABLAGERUNG

Da die von 1920 bis 1978 betriebene Siedlungsabfalldeponie Langer Rücken in ihrem ungesicherten Zustand eine potenzielle Gefährdung für den Einzelnen sowie die Allgemeinheit darstellte, verpflichtete sich die Stadt Lübben im Jahr 2016 vertraglich gegenüber dem Landkreis Dahme-Spreewald zur Sicherung und Rekultivierung der Altablagerung.
Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung konnte die Stadt Lübben das Unternehmen Entsorgungs GmbH Luckau vertraglich binden und eine Sanierungsvereinbarung schließen.
Für die Umsetzung wurden zwei Planungsaufträge vergeben. Der Sanierungsplan nach § 13 Abs. 1 Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) wurde von der GKU GmbH Planungs- und Sanierungsgesellschaft aus Berlin erarbeitet. Mit der Erstellung der erforderlichen Entwässerungsplanung wurde das Ingenieurbüro Voigt Ingenieure aus Luckau beauftragt.
Die Planungen wurden mit dem Umweltamt des Landkreises Dahme-Spreewald und der Oberförsterei Luckau natur-, boden- und wasserschutzrechtlich abgestimmt. Im Ergebnis konnte nach Vorlage aller Genehmigungen 2020 die Baugenehmigung erteilt werden.
AUFBAU DES NATURNAHEN LANDSCHAFTSBAUWERKS
Durch Errichtung eines dachähnlichen Geländeprofils auf der ca. 34.900 m² großen Fläche wird anfallendes Niederschlagswasser oberflächlich abgeleitet und die Auswaschung von Schadstoffen aus der Altablagerung unterbunden. Am zentralen Scheitelpunkt beträgt die Übererdung der Altablagerung maximal 8,50 m.

Die Standsicherheit des Bauwerks wird durch ein lagenweises verdichtetes Grobprofil aus Boden und Bauschutt gewährleistet. Den Abschluss des Grobprofils bildet eine mineralische Dichtungsschicht. Diese Schicht wird als Sickerwassersperre bezeichnet und wird durch den randständigen Aufbau einer Lehmschicht (mineralische Spundwände) mit der Tongrube verbunden, in der die Altablagerung eingebettet ist. Dadurch wird der Deponiekörper vollständig eingekapselt. Oberhalb der Sickerwassersperre wird ein durchwurzelbares Feinprofil und eine Rekultivierungsschicht aufgetragen, um abschließend die Rasenansaat aufzubringen. Damit wird die Ausbildung einer geschlossenen Pflanzendecke als Erosionsschutz sichergestellt.

Für die erforderliche Waldumwandlung und den Verlust geschützter Pflanzen wurden Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Treppendorfer Tongrube durchgeführt. Geschützte Tierarten wie Zauneidechsen und Ameisen wurden umgesiedelt.
Nach erfolgter Sanierung der Altablagerung ist auf Teilen des Erdbauwerks die Errichtung einer Fotovoltaikanlage angedacht. Für die verbliebenden Restflächen wird in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises eine Renaturierung angestrebt.
Ergänzend wird auf einer ca. 1.000 m² großen Fläche im südlichen Bereich ein Lagerplatz für den Baubetriebshof der Stadt Lübben (Spreewald) hergerichtet und unter Baurecht geführt.


ENTWÄSSERUNG UND ANSCHLUSS AN DIE KANALISATION

Die Entwässerungsplanung basiert auf der Berechnung der Niederschlagsmengen und der mittleren Abflussbeiwerte nach dem Arbeitsblatt DWA-A 138. Aufgrund des Geländeprofils wurde neben dem Landschaftsbauwerk auch eine 7.000 m² große Ackerfläche im Westen in die Planung einbezogen. Das Konzept berücksichtigt ein 15-minütiges Starkregenereigniss inklusive eines 10% Toleranzzuschlages gemäß KOSTRA-DWD.
Die Entwässerungsgräben sind als trapezförmige Raubettmulden ausgelegt und münden am Einspeisepunkt an der Straße Langer Rücken (Zweikammer-System mit Sandfang und Klarwasserüberlauf).
Die Regenwasserleitung beginnt mit einem Nenndurchmesser DN 300 und wird ab dem ersten Kontrollschacht als DN 400 und ab dem zweiten als DN 500 bis zum Abnahmepunkt Treppendorfer Straße weitergeführt.
FREMDÜBERWACHUNG
Aufsichtsbehörde ist die untere Abfallwirtschafts- und Bodenschutzbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald. Das Projekt wird zudem durch die GKU GmbH im Auftrag der Stadt Lübben fremdüberwacht.
BAUFORTSCHRITT
Nach Fertigstellung des 1. Bauabschnittes im Jahr 2021 steht der 2. Bauabschnitt vor dem Abschluss.

(Sachstand durch FB III, SG TB, SB Fechner)
