JANUAR — MÄRZ
LÜBBENS BÜRGER*INNEN FORDERTEN HILFE BEI HOCHWASSERPROBLEMEN
Für viel Unmut sorgten im Herbst 2010 vollgelaufene Keller durch starke Regenfälle. In den Wintermonaten verschlimmerte sich die Lage durch Tauwetter nach starken Schneefällen. Die Wassereinbrüche verursachten erhebliche Schäden und brachten einige Hausbesitzer in finanzielle Not. Viele Bürger*innen wandten sich daher an die Stadtverwaltung, da sie stehendes Wasser in Gräben und Fließen beobachteten bzw. einige Häuser beschädigt wurden und Maßnahmen erwarteten. Doch die Zuständigkeit lag nicht immer bei der Stadt. Laut Brandenburgischem Wassergesetz waren für Gewässer I. Ordnung das Wasserwirtschaftsamt und für Gewässer II. Ordnung die Gewässerunterhaltungsverbände verantwortlich. In Lübben betraf dies den Wasser- und Bodenverband „Nördlicher Spreewald“ sowie den Verband „Obere Dahme-Berste“. Die Stadt war lediglich für die Verkehrssicherungspflicht zuständig.
Besonders betroffen vom Hochwasser war der Bereich im Bussard- und Habichtweg. Hier standen die meisten Keller und Grundstücke unter Wasser.
Im Rahmen der Haushaltsdiskussion stellte die Verwaltung erste Planungen für den grundhaften Ausbau der Straßen vor. Dabei sollten nicht nur die Fahrbahnen erneuert, sondern auch die Regenwasserableitung deutlich verbessert werden. Die Stadt plante, die Straßen mit einem neuen Kanalsystem auszustatten, das auch bei Starkregen eine sichere Ableitung gewährleisten sollte. Die Kosten für die Maßnahme wurden auf rund 600.000 Euro geschätzt.
Die Stadtverordneten diskutierten zudem über die Priorisierung der Baumaßnahmen. Einige Ausschussmitglieder forderten, den Ausbau vorzuziehen, da die Hochwasserproblematik eine akute Gefährdung für die Anwohner darstellte. Die Verwaltung verwies jedoch darauf, dass zunächst Grundstücksfragen zu klären seien, da Teile der betroffenen Flächen nicht im Besitz der Stadt lagen.
Trotz dieser Hürden wurde der Ausbau als notwendig anerkannt. Die Stadt sagte zu, die Planungen zügig voranzutreiben und Fördermittel zu prüfen. Ziel war es, sowohl die Verkehrssicherheit als auch den Schutz vor Hochwasser langfristig zu verbessern. Die Anwohner hofften auf eine baldige Umsetzung, um die wiederkehrenden Schäden zu vermeiden.
KLIMASCHUTZKONZEPT ALS CHANCE FÜR STADT UND BÜRGER*INNEN
Anlässlich der extremen Wetterverhältnisse im Januar 2011 Bürgermeister Bretterbauer a. D. ein wegweisendes Klimaschutzkonzept für Lübben vor. Der geschäftsführende Gesellschafter von Seecon Ingenieure, Jeffrey Seeck, präsentierte dem Bauausschuss umfassende Handlungsfelder zur Energieeinsparung und CO₂-Reduktion. Angesichts steigender Energiepreise und des Klimawandels sei ein Umdenken nötig, so Seeck. In Städten wie Lübben würden jährlich über 37 Millionen Euro für Energie ausgegeben. Die Einsparungen könnten erhebliche wirtschaftliche Effekte erzielen.
Das Konzept umfasst Maßnahmen von effizienter Straßenbeleuchtung über nachhaltige Verkehrsentwicklung bis hin zur Nutzung erneuerbarer Energien. Auch Bürgerberatung und Wettbewerbe sollen die Bevölkerung einbeziehen. Die Stadt plante, Fördermittel zu beantragen, wobei Bund und Länder solche Vorhaben mit bis zu 40.000 Euro unterstützten.
DISKUSSION UM PARKPLÄTZE AN DER SCHULE AM NEUHAUS
Mit der Fertigstellung der Schule am Neuhaus wurde Anfang Januar 2011 über mehr Parkmöglichkeiten diskutiert. Die Stadtverordnetenversammlung forderte Maßnahmen zur Entspannung der angespannten Parkplatzsituation an der Schule am Neuhaus. Eine Fraktion empfahl dem Bürgermeister, Gespräche mit dem Landkreis als Schulträger zu führen. Hintergrund war, dass Besucher, Schülertransporte und Nutzer der Turnhalle häufig verkehrswidrig parken mussten, wodurch teils gefährliche Situationen entstanden. Während einige Stadtverordnete den Handlungsbedarf bestätigten, sahen andere vor Ort keine Probleme. Der Bürgermeister erklärte, dass der Landkreis bereits Stellplätze im Rahmen der Baumaßnahme ausgewiesen habe und sein Handlungsspielraum begrenzt sei. Eine Arbeitsgruppe sollte sich im Januar weiter mit dem Thema befassen.
SCHÜLER-FOTOWETTBEWERB 2011ZUM SPREEWALD GESTARTET
Im Rahmen des Internationalen Jahres des Waldes 2011 rief das UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald zum dritten Schüler-Fotowettbewerb auf. Unter dem Motto „Der SpreeWALD“ waren Schüler*innen eingeladen, die Vielfalt des Waldes in eindrucksvollen Bildern von detailreichen Naturaufnahmen bis zu stimmungsvollen Winterlandschaften festzuhalten.
Erstmals übernahm das Amt Lieberose/Oberspreewald die Schirmherrschaft und stiftete Preise für die besten Einsendungen in zwei Alterskategorien. Ein Sonderpreis des Amtsdirektors Bernd Boschan rundete die Auszeichnung ab. Die Prämierung der besten Fotos erfolgte im Rahmen des Johannismarktes. Ziel war es, die Bedeutung des Waldes für Schutz, Nutzung und Erholung ins Bewusstsein zu rücken.
LÜBBEN SUCHT NEUEN TÜRMER FÜR DIE PAUL-GERHARDT-KIRCHE
Im Jahr 2011 suchte Karsten Steinberg gemeinsam mit der Tourismus Kultur und Stadtmarketing Lübben GmbH einen Nachfolger für das Ehrenamt des Türmers. Steinberg hatte über Jahre hinweg Besucher auf den Turm der Paul-Gerhardt-Kirche begleitet und dabei nicht nur die Aussicht über die Stadt genossen, sondern auch viele Gäste aus ganz Deutschland begrüßt und ihnen die Geschichte Lübbens nähergebracht. Da ihm der Aufstieg über die 115 Stufen zunehmend schwerer fiel, wollte er die Aufgabe weitergeben. Die neue Türmerin oder der neue Türmer sollte zur Saisoneröffnung im April 2011 die erste Führung übernehmen. Voraussetzungen für das Amt waren körperliche Fitness, Kenntnisse über die Stadt und den Spreewald sowie Freude am Umgang mit Menschen. Die TKS unterstützte bei Organisation und Ausstattung und vermittelte Reisegruppen. Steinberg bot an, sein Wissen weiterzugeben, betonte jedoch, dass jeder seinen eigenen Stil finden müsse. Bewerbungen konnten bis Ende Januar eingereicht werden.
STREIT UM GEHWEGE VON SCHUL- UND KITAWEGEN UND ALTERNATIVE LÖSUNGEN
Aus dem Bericht des damaligen Bürgermeisters im März 2011 ging hervor, dass Elternvertreter der 1. Grundschule erneut eindringlich den Bau eines Gehwegs im Dreilindenweg forderten. Sie setzten sich dafür ein, dass die dafür vorgesehenen 30.000 Euro nicht mit einem Sperrvermerk versehen würden. Im Bau- und Finanzausschuss wurde jedoch ein Antrag eingebracht, die Mittel stattdessen für den Wasserwanderstützpunkt zu verwenden und den Dreilindenweg als verkehrsberuhigte Zone auszuweisen. Das Straßenverkehrsamt hatte diesen Vorschlag bereits zuvor abgelehnt, da die Asphaltdecke keine optische Beruhigung vermittle und Kinder in solchen Zonen die Fahrbahn nutzen dürften. Es plädierte weiterhin für einen Gehweg zur Absicherung des Schulweges.
Trotz der Bedenken wurde der Antrag mehrheitlich angenommen, jedoch unter der Bedingung, dass die Mittel nur gestrichen würden, wenn die Straße tatsächlich zur verkehrsberuhigten Zone erklärt werde. Der Hauptausschuss zeigte sich überrascht, da der Gehweg bislang fraktionsübergreifend als notwendig galt. Mehrere Fraktionen betonten, dass Schulwegsicherung nicht zugunsten anderer Projekte geopfert werden dürfe. In der Stadtverordnetenversammlung wurde der Antrag erneut eingebracht, jedoch mit großer Mehrheit abgelehnt.
Zwei weitere Maßnahmen zur Schulwegsicherung wurden diskutiert: die Ertüchtigung der rückseitigen Einfahrt zur Schule und der Bau von Überquerungen im Dreilindenweg. Für die Einfahrt wurden 25.000 Euro beantragt, doch die Verwaltung hielt eine Zwischenlösung für nicht sinnvoll, da ein grundhafter Ausbau vorgesehen war und die Fläche dem Landkreis gehörte. Bei den Überquerungen herrschte Uneinigkeit zwischen Eltern und Verwaltung über bereits getroffene Festlegungen.
Auch Eltern von Kita-Kindern forderten Verbesserungen. Für die Zufahrt zur Kita „Waldhaus“ im Ortsteil Treppendorf wurden 15.000 Euro für eine Vorplanung eingestellt, die im Rahmen einer größeren Baumaßnahme erfolgen sollte. Die Zuwegung zur Kita „Gute Laune“ in der Berliner Chaussee wurde ebenfalls als problematisch angesehen. Die Verwaltung plante, diese im Zusammenhang mit dem Geh- und Radweg entlang der Berliner Chaussee zu prüfen, um eine dauerhafte Lösung zu finden.
HORTANBAU AN DER 2. GRUNDSCHULE
Im Bildungsausschuss wurde 2011 der geplante Hortanbau an der 2. Grundschule präsentiert. Während die Verwaltung für unklare Kinderzahlen und fehlende Abstimmung kritisiert wurde, erhielten die Entwürfe des Architekten viel Lob. Variante 2 mit zwei Eckanbauten und einem mittigen Bereich mit Aula und Speisesaal fand die größte Zustimmung. Die Baukosten wurden auf rund 1,5 Millionen Euro geschätzt, ohne Mobiliar und Außenanlagen. Der Bau soll im laufenden Schulbetrieb erfolgen. Ein Fahrstuhl zur barrierefreien Ausstattung wurde zusätzlich angeregt.
SANIERUNGSKONZEPT FÜR GARTENGASSE VORGESTELLT
2011 präsentierte das zuständige Planungsbüro dem Bauausschuss den Entwurf zur Sanierung der Gartengasse. Der Ausbau war bis zum ASB-Gebäude vorgesehen, da dieser Abschnitt im Sanierungsgebiet lag. Parallel sollte die Straße „Am Haintor“ fertiggestellt werden. Die Kreuzung Berliner Straße sowie 13 geplante Parkplätze wurden mit Granit-Großsteinpflaster gestaltet, die Fahrbahn mit Kleinpflaster und die Gehwege mit Mosaikpflaster und Laufband. Im Kreuzungsbereich betrug die Straßenbreite 5,50 Meter, Richtung Haintor verengte sie sich. „Am Haintor“ blieb in seiner bisherigen Breite. Die Baukosten beliefen sich auf rund 250.000 Euro, wovon zwei Drittel durch Fördermittel von Bund und Land gedeckt wurden. Im Ausschuss gab es Anregungen zur Ausweitung der Planung über die Sanierungsgrenze hinaus sowie zur Pflasterwahl, die Verwaltung prüfte einzelne Vorschläge weiter.
STRASSENBAU IM OSTERGRUND UND AN DER BAHNHOFSTRASSE
Auch das Straßenbauvorhaben im „Ostergrund“ wurde erneut aufgegriffen. Nach einer früheren Besichtigung und eingestellter Planung kristallisierte sich nun eine Vorzugsvariante heraus. Die Spielbergstraße sollte ebenfalls auf 5,50 Meter Breite erweitert und mit einem 1,50 Meter breiten Gehweg versehen werden. Die Straßen Ostergrund 1 und 2 sowie der Verbindungsweg zur Bergstraße wurden jeweils auf 3,50 Meter ausgebaut und mit Gehwegen versehen. Die Mehrheit der Grundstückseigentümer sprach sich für einen Geh- und Radweg aus, was auch die Verwaltung und der Ausschuss unterstützten.
Ergänzend begannen die Bauarbeiten an der Bahnhofstraße. Betroffen war der südliche Bereich der Kreuzung Bahnhofstraße/Logenstraße. Der Verkehr wurde per Ampelregelung über die Baustelle geleitet, wodurch mit Einschränkungen zu rechnen war. Ortskundige wurden gebeten, die Baustelle weiträumig zu umfahren. Die grundhafte Erneuerung der Bahnhofstraße zwischen der Brücke und der Luckauer Straße wurde mit rund 660.000 Euro veranschlagt, davon 495.000 Euro als Fördermittel von Bund und Land.
APRIL — JUNI

STADTVERORDNETE BESCHLIESSEN VEREINBARUNG FÜR RADWEG NACH BRIESENSEE
In der jüngsten Stadtverordnetenversammlung sorgte der geplante Radweg von Radensdorf nach Briesensee für Diskussionen. CDU-Fraktionsvorsitzender Benjamin Kaiser äußerte Zweifel, ob man sich mit der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zur Inanspruchnahme von Grundstücken bereits endgültig an den Bau binde. Hintergrund seiner Skepsis war die unklare Fördermittellage beim Hortanbau an der 2. Grundschule, die ein finanzielles Loch im Haushalt verursachen könnte. Mit Blick auf die im Haushalt veranschlagten 240.000 Euro für den Radweg befürchtete er Schwierigkeiten bei der Finanzierung.
Der damalige Fachbereichsleiter Frank Neumann, der den Bürgermeister vertrat, sowie SPD-Fraktionschef Peter Schneider reagierten verwundert. Beide erinnerten daran, dass der Bau des Radweges erklärtes Ziel der Stadtverordneten sei und inzwischen eine Fördermittelzusage vorliege. Schneider betonte: „Wir waren uns mal einig, dass wir diesen Weg wollen.“ Reinhard Krüger (Die Linke) zeigte hingegen Verständnis für Kaisers Bedenken, da für ihn der Hortanbau Vorrang habe. Er kündigte an, dem Beschluss nicht zuzustimmen. Am Ende wurde die Vorlage zur öffentlich-rechtlichen Vereinbarung dennoch mehrheitlich verabschiedet.
JULI — SEPTEMBER

LÜBBEN UND NEUNKIRCHEN FEIERN 25 JAHRE STÄDTEPARTNERSCHAFT
Lübben und Neunkirchen feierten 2011 das 25-jährige Bestehen ihrer Städtepartnerschaft. Nachdem die „Silberhochzeit“ bereits im April in Neunkirchen begangen worden war, fand am 18. Juni auch in Lübben eine Festveranstaltung im Wappensaal statt. Neben Ex-Oberbürgermeister Jürgen Fried und Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung war auch Andrzej Rogozinski, Bürgermeister a. D. der polnischen Partnerstadt Wolsztyn, angereist. In einer Podiumsdiskussion betonten die drei Stadtoberhäupter, dass zunächst die bestehenden Partnerschaften intensiviert und gefestigt werden sollten, bevor neue Verbindungen eingegangen werden. Der ehemalige Bürgermeister Lothar Bretterbauer hob hervor, dass Partnerschaften nur dann sinnvoll seien, wenn sie aktiv gelebt würden und auch finanzielle Aspekte berücksichtigt würden.
Ein weiteres Thema war die Nachwuchsgewinnung für die Partnerschaftsvereine. Hubertus Schulz, Werner Kuhtz und Ursula Maurer lobten die engagierte Arbeit ihrer Mitglieder, sahen aber die Notwendigkeit, junge Menschen stärker einzubinden. Schulz stellte fest, dass dies schwierig sei, da viele Jugendliche andere Ziele bevorzugten. Kuhtz forderte neue Angebote, um auch Menschen außerhalb der Verwaltung für die Partnerschaft zu begeistern.
Zum Abschluss überreichte Oberbürgermeister Fried einen Scheck über 1000 Euro an Bürgermeister Bretterbauer. Beide Städte hatten zuvor vereinbart, auf Geschenke zu verzichten und stattdessen Spenden für Bedürftige zu sammeln. Lübben hatte 600 Euro für „Neunkircher in Not“ bereitgestellt, Fried übergab nun die Spende für die Aktion „Wir helfen“.
NEUES FEUERWEHRFAHRZEUG FÜR LUBOLZ ÜBERGEBEN
Im Jahr 2011 war im Haushalt der Stadt Lübben die Beschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges für Lubolz mit 125.000 Euro eingeplant. Es handelte sich um ein TSF/W (Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser), dessen Kosten zur Hälfte aus dem Landeshaushalt gefördert wurden. Im Rahmen einer landesweiten Ausschreibung des Innenministeriums waren insgesamt 26 Fahrzeuge bestellt worden, die Ende August geliefert wurden. Die offizielle Übergabe nahm der Innenminister am 10. September bei einem Tag der offenen Tür der Landesfeuerwehrschule in Eisenhüttenstadt vor – stellvertretend auch für das Fahrzeug in Lübben. Zudem hatte er seine Bereitschaft erklärt, die Schirmherrschaft für die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Lübben zu übernehmen.

TREPPENDORF FREUT SICH ÜBER NEUEN SPIELPLATZ
Treppendorf erhielt endlich einen eigenen Spielplatz. Der damalige Bauamtsleiter Frank Neumann erinnerte in der Bauausschusssitzung daran, dass die Verwaltung bereits seit Jahren Fördermittel beantragt hatte. Nachdem Anträge aus dem ehemaligen Parteivermögen 2009 abgelehnt worden waren, gelang schließlich eine erfolgreiche Förderung über das Konjunkturpaket II. Die neue Anlage „Trepp auf – Trepp ab“ entstand am Heideweg und steht sowohl den Kindern der angrenzenden Kita als auch Schulkindern zur Verfügung. Laut Entwurfsplanung von Astrid Subatzus umfasst der Platz schmale und breite Treppen, Stege, Kletterwände und Schaukeln, sodass für alle Altersgruppen attraktive Spielmöglichkeiten bestehen. Die Kosten beliefen sich auf rund 50.000 Euro. Stadtplanerin Brunhilde Hamann betonte, dass der Spielplatz besonders für ältere Kinder interessant gestaltet werden müsse, um ihnen einen Anreiz zur Nutzung zu bieten.

RICHTFEST AM FUNKTIONSGEBÄUDE „VÖLKERFREUNDSCHAFT“ GEFEIERT
Beim Richtfest am 29. Juni 2011 des neuen Funktionsgebäudes „Völkerfreundschaft“ schlug Bürgermeister Lothar Bretterbauer als Bauherr symbolisch einen Nagel in die Holzdachkonstruktion. Seit September des Vorjahres wurde an dem Bau gearbeitet, dessen Kosten sich auf rund 1,35 Millionen Euro belaufen. Etwa 400.000 Euro stammen aus dem Konjunkturpaket II, weitere 200.000 Euro aus einem Zuschuss des Landkreises. Bis Jahresende sollten für den Schul- und Vereinssport vier Umkleidebereiche mit jeweils zwei Räumen, ein Sanitärbereich sowie Aufenthaltsräume mit Teeküche entstehen. Bretterbauer zeigte sich zufrieden mit dem Baufortschritt, da die Fördermittel nur bei fristgerechter Fertigstellung fließen. Optimistisch äußerte er sich auch zum geplanten Waschmaschinenraum, der mit Unterstützung der Stadt- und Überlandwerke entstehen soll. Geschäftsführer Detlef Günther bestätigte, dass man daran arbeite, wenngleich noch einige Punkte zu klären seien.
STÄDTISCHE UNTERNEHMEN SETZEN ZEICHEN – NEUES WOHNPROJEKT AM MÜHLENDAMM
Mitten im Verkehr setzten Lübbens städtische Unternehmen ein sichtbares Zeichen: Im ersten Kreisel der Berliner Chaussee hissten der damalig amtierende Bürgermeister Lothar Bretterbauer, die ehemaligen TKS-Geschäftsführer René Gottschalk, LWG-Chef Hartmut Kohlmann und SÜW-Geschäftsführer Detlef Günther drei Flaggen mit den Aufschriften „LWG“, „SÜW“ und „Kreisstadt Lübben“. Sie stehen für die enge Zusammenarbeit der Firmen, die gemeinsam die Lebensqualität der Bürger verbessern wollen. Gottschalk betonte, dass die Fahnen ein Symbol für diese Kooperation seien. Günther erklärte, dass jedes Unternehmen seine Stärken einbringen solle – etwa Energieberatung durch die SÜW oder Marketingunterstützung durch die TKS. Zudem erinnerte er daran, dass alle SÜW-Mitarbeiter seit dem Vorjahr einen Tag ehrenamtlich soziale Arbeit leisten.
Parallel kündigte die Lübbener Wohnungsbaugesellschaft ein neues Projekt am Mühlendamm an: Drei Gebäude mit insgesamt 18 barrierearmen Wohnungen sollen entstehen. Zwölf Zweiraumwohnungen mit 57 Quadratmetern und sechs Maisonettwohnungen mit 92 Quadratmetern sind geplant, alle mit Balkon oder Terrasse, Aufzügen sowie schwellenlosen Türen. Ein Zwischenbau bietet Platz für Fahrräder. Der Baubeginn ist für den kommenden Monat vorgesehen, die Fertigstellung für den Sommer des nächsten Jahres.
SEPTEMBER — DEZEMBER
WASSERWANDERSTÜTZPUNKT BAUBEGINN TROTZ VERZÖGERUNG
Im Jahr 2010 begannen mit mehrmonatiger Verzögerung die Bauarbeiten am Wasserwanderstützpunkt auf der Schlossinsel in Lübben. Ursprünglich war der Start für Mai geplant, jedoch führten zu hohe Angebote bei der ersten Ausschreibung zu einer Finanzierungslücke von rund 300.000 Euro. Die Stadt reagierte mit einer Umplanung und kürzte unter anderem die Stege. Nach erfolgreicher Neuausschreibung erhöhte die Investitionsbank des Landes Brandenburg die Fördermittel auf 955.700 Euro. Die Gesamtkosten beliefen sich nun auf etwa 1,2 Millionen Euro. Geplant waren Anlegestellen, eine Naturbadestelle mit 50-Meter-Becken, Umkleiden, Duschen und Außenanlagen. Parallel sollte eine neue barrierefreie Brücke entstehen.

BUNDESVERKEHRSMINISTER RAMSAUER ZU UMGEHUNGSPLÄNEN IN LÜBBEN
Ex-Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer trug sich am 13. Oktober 2011 ins „Goldene Buch“ der Stadt Lübben ein und verband dies mit einem Arbeitsgespräch im Rathaus. Eingeladen von damaligen Bundestagsmitglied Michael Stübgen, diskutierten Ramsauer, Bürgermeister Lothar Bretterbauer a. D., Finsterwaldes Ex-Bürgermeister Jörg Gampe sowie Landtagsabgeordneter Rainer Genilke über den Ausbau der B 87 und die Umverlegung der B 96. Ramsauer betonte, dass sich die Umgehungsstraße Lübben noch im frühen Planungsstadium befinde: Nach der Linienbestimmung folge das Planfeststellungsverfahren. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen im Spreewald sehe er gute Chancen, dass das Projekt im Investitionsrahmenplan bleibt. Einen Spatenstich 2015/2016 wollte er jedoch nicht zusagen, da Klagen möglich seien. Die Kosten werden auf rund 30 Mio. Euro geschätzt. Der damalige Bürgermeister Bretterbauer unterstrich die Dringlichkeit: Ohne Entlastung drohe Lübbens Status als Erholungsort zu gefährden. Bund, Land und Stadt müssten nun gemeinsam handeln.

LÄNGSTE BARRIEREFREIE FUSSGÄNGERBRÜCKE IM SPREEWALD ERÖFFNET
Am 29. Oktober 2011 wurde in Lübben die längste barrierefreie Fußgängerbrücke im Spreewald feierlich eingeweiht. Bürgermeister Lothar Bretterbauer a. D. eröffnete gemeinsam mit Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger, Landtagsabgeordneter Sylvia Lehmann und Landrat Stephan Loge das 107 Meter lange Bauwerk, das die Schlossinsel mit Naturbadestelle und künftigem Wasserwanderstützpunkt verbindet. Die Kosten von rund 2,2 Mio. Euro wurden überwiegend durch Fördermittel gedeckt, darunter 1,6 Mio. Euro aus dem Programm ILE/LEADER. Bretterbauer dankte Architekt Markus Thelen, den beteiligten Firmen Strabag AG und Jung GmbH sowie den Fördermittelgebern. Vogelsänger lobte den neuen Freizeitbereich als Gewinn für die gesamte Region, Landrat Loge stellte weitere Fördermittel in Aussicht. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit zum ersten Spaziergang über die Brücke und feierten bei Musik, Trachten und Wasserspielen ein gelungenes Eröffnungsfest.
STADTVERORDNETE BESCHLIESSEN GEHWEG IM DREILINDENWEG
Die Stadtverordnetenversammlung hat sich im Oktober mehrheitlich für den Bau eines Gehweges im Dreilindenweg entschieden – entgegen der Empfehlung der Verwaltung und des Bauausschusses, die eine verkehrsberuhigte Zone favorisiert hatten. Ursprünglich sollte der Bereich mit Beschilderung, Aufpflasterungen und Pflanzkübeln gestaltet werden, um den Schulweg sicherer zu machen. Diese Lösung wäre mit 19.000 Euro deutlich günstiger gewesen als die nun beschlossene Gehwegsanierung, die mit rund 65.000 Euro veranschlagt ist. SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Schneider kritisierte die lange Diskussion als „Trauerspiel“ und betonte, dass nur ein Gehweg ausreichende Sicherheit für Kinder biete. Vertreter der Linken sowie Stadtplanerin Brunhilde Hamann hielten dagegen, dass die schmale Breite und notwendige Wurzelschutzmaßnahmen den Gehweg problematisch machten. Dennoch folgte die Mehrheit dem Antrag Schneiders und beschloss den Bau eines Gehweges über die gesamte Länge des Dreilindenweges.

LÜBBEN FREUT SICH ÜBER NEUES KINO
Seit einem Monat hat Lübben wieder ein Kino. Nach der Schließung durch die Cinestar-Gruppe vor zweieinhalb Jahren erfüllte sich Manfred Hahn mit seiner Familie den Traum vom eigenen Lichtspielhaus und investierte rund 300.000 Euro. Das Kino blickt auf eine wechselvolle Geschichte seit 1922 zurück und bietet heute einen Saal mit etwa 100 Plätzen sowie das Restaurant „Li-Li“, benannt nach den früheren Liuba Lichtspielen. Die Lübbener freuen sich über die Rückkehr des Kinos und hoffen auf regen Besuch.





