Müll ist keine Sage

MÜLL IST KEINE SAGE / WÓTPADKI NJEJSU ŽEDNA POWĚSĆ

Die Sagen der Niedersorben/Wenden beruhen auf mündlichen Überlieferungen und erscheinen uns in ihrem Wesen irreal und fern der Realität. Doch betrachten wir sie genauer, vermitteln sie eine Lebensanleitung, eine Nachricht oder gar eine Botschaft. So steckt in den Sagen oftmals ein wahrer Kern. Doch was wahr ist oder nicht, liegt in den Hoffnungen und im Glauben jedes Einzelnen. 
Powěsći Dolnoserbow su se wustnje dalej dawali a zdaju se nam w bytosći irealne a daloko wót reality. Glědamy-lic pak dokradnjej na nje, pósrědniju pokazki za žywjenje, powěźenku abo samo pósołstwo. W powěsćach cesto štycy wěrne jědro. Ale co jo pšawe abo nic, lažy w naźejach abo wěrje kuždego jadnotliwca.

  • ZWISCHEN WAHRHEIT UND SAGE

    Wahr jedoch ist es, dass der Müllverbrauch in Deutschland weiter steigt. Das Statistische Bundesamt zeigt auf, dass das Abfallaufkommen in Deutschland bei rund 412 Mio. Tonnen liegt. Jede*r Deutsche wirft jährlich etwa 476 kg Abfall weg. Davon sind allein rund 55 kg weggeworfene Lebensmittel. Im Landkreis Dahme-Spreewald wurden in den vergangenen Jahren zwischen 400 und 500 kg Haushaltsabfälle je Einwohner gemessen. In Städten sind es u. a. die To-Go-Verpackungen, die die Verschmutzung von Innenstädten vorantreiben.

    Daher möchte die Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota) nicht nur dazu aufrufen, weniger Verpackungsmüll zu verwenden, sondern diesen auch gezielt zu entsorgen: Denn Müll ist real. Müll ist keine Sage!
    Unter diesem Motto will die Stadt Lübben gemeinsam mit Einwohner*innen und Gästen „JA“ sagen zum Schutz des Biosphärenreservats Spreewald und zu einer sauberen Innenstadt. Dabei setzt die Stadt auf Klimaschutz, Sauberkeit, Bildung und Miteinander. Das Projekt lenkt die Aufmerksamkeit auf die hiesigen Abfallbehältern. Seit September 2023 wird die sorbische/wendische Sagenwelt mit witzigen, nachdenklichen, charmanten Sprüchen auf den Behältern zu finden sein. Ein QR-Code führt zu den entsprechenden Sagen, welche selbst gelesen oder angehört werden können. Eingelesen wurden die Texte von Lübbener Persönlichkeiten. Mit der Aktion so soll neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit auch die Identität der Region gestärkt werden.

  • MJAZY WĚRNOSĆU A POWĚSĆU

    Wěrnosć pak jo, až přetrjebanje wótpadkow w Nimskej dalej stupa. Statistiski zwězkowy amt pokazujo na to, až w Nimskej wokoło 412 mil. tonow wótpadkow wob lěto nastawaju. Kuždy Nimc chyta wob lěto něźi 47 kg wótpadkow pšec. Wót togo su wokoło 55 kg same wuchyśone zežywidła. We wokrejsu Dubje-Błota jo se w zachadnych lětach mjazy 400 a 500 kg wótpadkow z domacnosćow měriło. W městach su to mj. dr. te To-Go-zapakowanja, ako nutśikowne města wunjerěšuju. Togodla njoco město Lubin (Błota) k tomu napominaś, aby se mjenjej zapakowańskich wótpadkow wužywało, ale aby se teke zaměrnje wótpórali: Pśeto wótpadki su realne. Wótpadki njejsu powěsć!

    Z tym motom co město Lubin zgromadnje z wobydlarjami a gósćami „JO“ groniś za šćit Biosferowego rezerwata Błota a za cyste nutśikowne město. Pśi tom sajźijo město na klimowy šćit, cystosć, kubłanje a zgromadnosć. Projekt wjeźo zajm na tudejše wótpadkowe sudobja. Wót septembra 2003 móžośo serbski powěsćowy swět ze žortnymi, myslatymi, šarmantnymi gronkami na sudobjach w nutśikownem měsće namakaś. QR-kode wjeźo k wótpowědnym powěsćam, kenž móžośo sami cytaś abo słuchaś. Pśedcytali su te teksty lubinske wósobiny. Z akciju dej se pódla aspekta naslědnosći teke identita regiona zmócniś.

UNTERSTÜTZUNG & FÖRDERUNG / PÓDPĚRA & CYTAJUCE

  • UNTERSTÜTZUNG & FÖRDERUNG

    Jens Riewa
    ©NDR/Thorsten Jander (M)

    Die Sagen wurden von Bernd Pittkunings, Ingrid Groschke, Janina Schneider, Emmi Kölling und Bettina Möbes verfasst. Lübbener Bürger*innen, die sich für die Stadt im Großen oder auch im Kleinen engagieren, haben die Sagen eingelesen: Darunter sind Gisela Damaschke, Doris Strasen, Ingrid Groschke, Edin Knappe, Carina Cal, Lothar Bretterbauer, Susanne Nomine, Leni Schuster, Frank Selbitz, Sabrina Kuschy, Oliver Nopper und Stefan Speiler. Auch Nachrichtensprecher Jens Riewa gab sich die Ehre, die Sage „Das Kind und der Schlangenkönig“ vorzutragen. Danke auch an das Team von Zorja. Allen Beteiligten gilt der Dank der grünen Stadt Lübben.

    NIEDERSORBISCHE/WENDISCHE SPRACHE

    Das Projekt ist auch in die niedersorbische/wendische Sprache überführt. Dieses Vorhaben wird gefördert durch die Stiftung für das sorbische Volk, die jährlich auf der Grundlage der beschlossenen Haushalte des Deutschen Bundestages, des Landtages Brandenburg und des Sächsischen Landtages Zuwendungen aus Steuermitteln erhält.

  • PÓDPĚRA & CYTAJUCE

    Jens Riewa
    ©NDR/Thorsten Jander (M)

    Powěsći napisali su: Bernd Pittkunings, Ingrid Groschke, Janina Schneider, Emmi Kölling a Bettina Möbes. Lubinske wobydlarjekótarež se za město we wjelikem a teke w małem angažěruju, su powěsći cytali. To su mjazy drugimi: Gisela Damaschke, Doris Strasen, Ingrid Groschke, Edin Knappe, Carina Cal, Lothar Bretterbauer, Susanne Nomine, Leni Schuster, Frank Selbitz, Sabrina Kuschy, Oliver Nopper a Stefan Speiler. Teke powědaŕ powěsćow w telewiziji Jens Riewa jo nas pocesćił a powěsć „Das Kind und der Schlangenkönig“ přednjasł. Wjeliki źěk teamoju Zorja. Wšyknym wobźělonym słuša źěk zelenego města Lubin.

    DOLNOSERBSKA RĚC

    Projekt spěchuje Załožba za serbski lud, kotraž dóstawa lětnje přiražki z dawkowych srědkow na zakładźe hospodarskich planow, kotrež su Němski zwjazkowy sejm, Krajny sejm Braniborskeje a Sakski krajny sejm wobzamknyli.

NEWS

  • 28.02.2024 | Nun auch in sorbischer Sprache

    Im Tonstudio mit "Zorja"

    Die Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota) hat 2023 das sorbische Umweltprojekt „Müll ist keine Sage“ eingeweiht. Seit 28. Februar sind die Sagen nun auch in niedersorbischer/wendischer Sprache verfügbar. Unterstützt wird das Projekt von der Stiftung für das sorbische Volk.
    Im September 2023 wurde das sorbische Umweltprojekt „Müll ist keine Sage“ eingeweiht. Mit dem Projekt will die Stadt Lübben seine Einwohner*innen und Gäste dazu aufrufen, „JA“ zum Schutz des Biosphärenreservats Spreewald und zu einer sauberen Innenstadt zu sagen. Auf den städtischen Mülleimern befinden sich witzige, nachdenkliche Sprüche und ein QR-Code, der zur sorbischen Sagenwelt führt. Eingelesen wurden die deutschen Sagen von Lübbener Bürger*innen, die sich für die Stadt im Großen oder auch im Kleinen engagieren. Auch Nachrichtensprecher Jens Riewa gab sich die Ehre, die Sage „Das Kind und der Schlangenkönig“ vorzutragen. „Unser Ziel ist es, einen Teil der sorbischen Kultur in den öffentlichen Raum zu bringen und in gleichem Maße dazu aufzurufen, das Biosphärenreservat Spreewald in seiner Schönheit umsichtig zu schützen,“ so Bürgermeister Jens Richter. 
    Seit dem 28. Februar sind die Sagen nicht mehr nur in deutscher, sondern in niedersorbischer/wendischer Sprache verfügbar. Unterstützt wird das Projekt „Müll ist keine Sage“ von den Beteiligten des Sprachprogramms „Zorja“. Diese haben gemeinsam mit Inspizientin Maria Elikowska-Winkler die Texte eingelesen.
    Die Überführung der Sagen in die niedersorbische/wendische Sprache wird gefördert durch die Stiftung für das sorbische Volk, die jährlich auf der Grundlage der beschlossenen Haushalte des Deutschen Bundestages, des Landtages Brandenburg und des Sächsischen Landtages Zuwendungen aus Steuermitteln erhält. 
    In den kommenden Wochen werden die Sagen in deutscher und niedersorbischer/ wendischer Sprache auf Toni-Figuren in der Stadtbibliothek Lübben angeboten. Auch weitere Mülleimer sollen in der Innenstadt mit Sprüchen beklebt werden.

    AUTOREN & VORLESENDE
    Die Sagen wurden von Bernd Pittkunings, Ingrid Groschke, Janina Schneider, Emmi Kölling und Bettina Möbes verfasst. Zu den Vorlesenden gehören Gisela Damaschke, Doris Strasen, Ingrid Groschke, Edin Knappe, Carina Cal, Lothar Bretterbauer, Susanne Nomine, Leni Schuster, Frank Selbitz, Sabrina Kuschy, Oliver Nopper, Stefan Speiler und Nachrichtensprecher Jens Riewa. Zu den Vorlesenden vom Team Zorja gehören: Maximilian Hassatzky, Anna Zacharias, Luka Golinski, Torsten Scheler, Arne Stoletzki, Romy Ruff, Franziska Albert, Yvonne Skolzen, Mira Dubian, Sylvia Rex, Wiebke Scheler-Schulz. Allen Beteiligten gilt der Dank der grünen Stadt Lübben.

    ▼ INFORMATIONEN

  • 15.09.2023 | Neues sorbisches Umweltprojekt

    Die Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Blota) hat 2023 das sorbische Umweltprojekt Müll ist keine Sage eingeweiht. Seit 28. Februar sind die Sagen nun auch in niedersorbischer/wendischer Sprache verfügbar. Unterstützt wird das Projekt von der Stiftung für das sorbische Volk und Zorja.

    Unter dem Motto „Müll ist keine Sage“ will die Stadt Lübben gemeinsam mit Einwohner*innen und Gästen „JA“ sagen zum Schutz des Biosphärenreservats Spreewald und zu einer sauberen Innenstadt. Dabei setzt die Stadt auf Klimaschutz, Sauberkeit, Bildung und Miteinander. Die Aufmerksamkeit liegt auf den Abfallbehältern. Auf diesen wird die sorbische/wendische Sagenwelt mit witzigen, nachdenklichen, charmanten Sprüchen zu finden sein. Ein QR-Code führt zu den entsprechenden Sagen, welche selbst gelesen werden können oder von Lübbener Persönlichkeiten vorgelesen werden. Mit der Aktion soll neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit auch die Identität der Region gestärkt werden.

    UNTERSTÜTZUNG & VORLESENDE
    Die Sagen wurden von Bernd Pittkunings, Ingrid Groschke, Janina Schneider, Emmi Kölling und Bettina Möbes verfasst. Lübbener Bürger*innen, die sich für die Stadt im Großen oder auch im Kleinen engagieren, haben die Sagen eingelesen: Darunter sind Gisela Damaschke, Doris Strasen, Ingrid Groschke, Edin Knappe, Carina Cal, Lothar Bretterbauer, Susanne Nomine, Leni Schuster, Frank Selbitz, Sabrina Kuschy, Oliver Nopper und Stefan Speiler. Auch Nachrichtensprecher Jens Riewa gab sich die Ehre, die Sage „Das Kind und der Schlangenkönig“ vorzutragen. Allen Beteiligten gilt der Dank der grünen Stadt Lübben.

    NIEDERSORBISCHE/WENDISCHE SPRACHE
    Das Projekt wird im vierten Quartal 23 auch in die niedersorbische/wendische Sprache überführt. Unterstützt wird das Teilprojekt von der Stiftung für das sorbische Volk (sorbisch „Załožba za serbski lud“).

  • 15.09.2023 | CleanUp

    Zur Museumsnacht am 09. September fand die Einweihung des Projektes „Müll ist keine Sage“ statt. Anfangs wurden 27 Abfallbehälter beklebt. Das Projekt begleiten über das Jahr Aktionen mit Kindern, Jugendlichen, Familien und Senioren. Zur Museumsnacht organisierte daher der Klimaschutzmanager der Stadt ein Cleanup, dem sich Jugendliche der ASB Kinder- und Jugendwohnanlage „Waldschlösschen“ in Lübben angeschlossen haben. Die Stadt Lübben dankt für den tollen Einsatz. Alle Sagen sind ab Mitte Oktober auch über eine Toni-Figur in der Bibliothek zur Ausleihe erhältlich.