Heute vor 80 Jahren endete der 2. Weltkrieg in Deutschland. An diesem "Tag der Befreiung" wurde in Zusammenarbeit zwischen den Schüler*innen der 8. Klassenstufe der Spreewald-Schule Lübben, dem Museum Schloss Lübben und dem Lions-Club Lübben ein Stolperstein für Rosalie Kassel an der Ecke Kirchstraße 29 verlegt. Auch Schüler*innen des Paul-Gerhardt-Gymnasiums sowie der Religionskurs der Ev. Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde Lübben waren vertreten. Mit den Stolpersteinen erinnern und gedenken wir der Schicksale von Rosalie Kassel und ihrer Familie.
Besonderer Dank gilt dem Lions-Club für die Übernahme der Patenschaft für den Stolperstein.
GALERIE
- ©Stadt Lübben_B. Möbes
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WEITERE INFORMATIONEN
▼ TERMINHINWEIS
12.05. | 16:00—18:00 Uhr | Paul-Gerhardt-Kirche
CHORKONZERT ANLÄSSLICH 80 JAHRE ZERSTÖRUNG LÜBBENS
„Suche den Frieden und jage ihm nach“ — die Chöre der Evangelischen Grundschule „Regenbogenchor“, „Vokalisten“ und „Elternchor“, der Chor „SongArt“ und Schüler des Gymnasiums Lübben singen für den Frieden in unserer Stadt, in unserem Land und auf der ganzen Welt. Sie wollen mit diesem Konzert an die Zerstörung Lübbens vor 80 Jahren am 27.04.1945 erinnern. Das Museum Schloss Lübben zeigt Exponate aus der Ausstellung von 2022: "Du sollst doch wissen, dass ich an dich denke. Feldpostbriefe von 1943 bis 1947". Der Eintritt ist frei – Spenden sind am Ausgang erbeten.
NEWS | 05.05.2024
In Zusammenarbeit zwischen Museum Schloss Lübben, der Spreewaldschule und dem Lions Club wird ein Stolperstein für Rosalie Kassel in der Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota) verlegt. Bürger*innen und Gäste können sich am 08. Mai um 10:00 Uhr an der Aktion beteiligen. Treffpunkt ist in der Kirchstraße 29.
Am 08. Mai, dem Tag der Befreiung, wird ein neuer Stolperstein in der Kirchstraße 29 in der Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota) verlegt. In Zusammenarbeit zwischen Museum Schloss Lübben, der Spreewaldschule und dem Lions Club wurde die Verlegung initiiert. Schüler*innen der Oberschule hatten die Möglichkeit, sich im Vorfeld mit dem Leben und Wirken von Rosalie Kassel auseinanderzusetzen. Bürger*innen und Gäste können sich am 08. Mai um 10:00 Uhr gern an der Aktion beteiligen. Treffpunkt ist in der Kirchstraße 29.
WER WAR ROSALIE KASSEL
Als Tochter von Elisabeth Hirsch kam Rosalie Kassel am 14. Dezember 1911 im oberschlesischen Königshütte, dem heutigen Chorzow in Polen, zur Welt. Ihr Vater starb bereits kurz nach Rosalies Geburt. In Berlin besuchte Rosalie Kassel die Jüdische Oberschule. Zeitweise wohnte sie zusammen mit ihrer Mutter in Lieberose. 1939 lebte sie bei ihrer Tante Frieda Moses in der Kirchstraße 28 in Lübben. 1941 zog Rosalie Kassel dann als Arbeiterin nach Berlin-Charlottenburg in die Goethestraße 8.
Auch die Großstadt Berlin bot der 30-jährigen Rosalie Kassel keinen Schutz vor Diskriminierung und Verfolgung und so wurde sie in Berlin inhaftiert und zur Sammelstelle Levetzowstraße für Transporte in den Osten verschleppt. Noch mit dem ersten Transport wurde sie von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt/Łódź deportiert, welches sie am 18. Oktober 1941 erreichte. Im Januar 1942 begannen die Deportationen in das Vernichtungslager Kulmhof/Chełmno im Warthegau. Auch Rosalie Kassels letzter Weg führte nach Chełmno und sie wurde dort vermutlich am 7. Mai 1942 ermordet. Ihre Mutter Elisabeth Hirsch wurde im selben Jahr nach einem Aufenthalt im Altersheim der jüdischen Synagogengemeinde Frankfurt (Oder) in das Warschauer Ghetto deportiert und ebenfalls ermordet. Ihre Tochter Sophie Alice Hirsch aus zweiter Ehe, eine Halbschwester Rosalies, konnte nach Palästina emigrieren.
- geboren am 14. Dezember 1911 im heutigen Chorzow
- 1941 Umzug nach Berlin-Charlottenburg
- am 18. Oktober 1941 zunächst inhaftiert und in das Ghetto Litzmannstadt deportiert
- im Januar 1942 von Litzmannstadt nach Chełmno deportiert
- gestorben am 07. Mai 1942 in Chełmno
HINTERGRUND
Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, welches im Jahr 1992 begann. Die kleinen Gedenktafeln auf dem Boden sollen an das Schicksal der Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.