Jahresrückblick 2004


JANUAR — MÄRZ

„DIE INSEL“ ÜBERNAHM DAS RUDER
Mit dem Jahreswechsel 2004 trat das neue Kindertagesstättengesetz in Kraft, das die Zuständigkeiten an Ämter und Gemeinden übertrug. In Lübben führte diese Gesetzesänderung zu einer Neuausrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Das Jugendklubhaus in der Bergstraße wurde geschlossen, und seine Ausstattung ging an die Caritas über, die fortan die Einrichtung „die insel“ betrieb. Sie wurde zur zentralen Anlaufstelle für Lübbens Jugend. Parallel dazu entstanden am Marktplatz erste neue Wohngebäude. Am 26. Januar 2004 feierte man dort Richtfest. Sechs der acht verfügbaren Baufelder hatten bereits engagierte Bauherren gefunden – überwiegend aus der Stadt selbst.

©Kreisarchiv (Umgestaltung Marktplatz)

RICHTFEST UND NEUE IMPULSE FÜR LÜBBENS ZENTRUM
Am 26. Januar 2004 wurde in Lübben Richtfest für zwei neue Gebäude am Marktplatz gefeiert. Wöchentlich veränderte sich das Stadtbild sichtbar, denn die Umsetzung des "Marktplatz-Blockkonzeptes" nahm Form an. Sechs der acht angebotenen Baufelder hatten zu diesem Zeitpunkt bereits Bauherren gefunden – zumeist aus der Stadt selbst. Eine weitere Beschlussvorlage zur Veräußerung eines Baufeldes wurde für den Februar vorbereitet.


©Kreisarchiv (Stadtradeln des DAK)

FIT IN DEN FRÜHLING
Am 06. Februar 2004 traten Lübben und Lübbenau in einem sportlichen Wettkampf gegeneinander an. Unter dem Motto „Fit in den Frühling“ wurde in beiden Rathäusern kräftig gestrampelt. Auf Ergometern radelten Bürgermeister Bretterbauer, Mitarbeitende der Verwaltung und Bürger*innen um die Wette. Nach drei Stunden stand das Ergebnis fest: Lübbenau gewann knapp mit 113,3 zu 110,2 Kilometern. Dennoch war der sportliche Ehrgeiz groß, und der Aktionstag wurde zu einem bewegten Symbol für Gesundheit, Teamgeist und Nachbarschaft.


BEWERBUNG FÜR LAGA 2009
Am 25. März 2004 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, sich um die Landesgartenschau 2009 zu bewerben. Nur drei Tage später wurde das Bewerbungskonzept verabschiedet und eine Kooperationsvereinbarung mit der Schule „Am Neuhaus“ zur Pflege der Schlossinsel unterzeichnet. Bürgermeister Bretterbauer stellte das Projekt vor, das Schlossinsel, Freibadgelände und Biosphärenreservat umfassen sollte. Ziel war es, das Stadtzentrum umfassend umzugestalten und touristisch aufzuwerten.


APRIL — JUNI

FRÜHJAHRSPUTZ IN LÜBBEN
Am 02. April 2004 rückten über 400 Schüler*innen und 30 Rathausmitarbeitende dem Schmutz zu Leibe. Ausgestattet mit Harken, Schippen und Müllsäcken verschönerten sie Stadtwald, Frauenberg und Schlossinsel. Unter Anleitung des Baubetriebshofes wurden 5 Tonnen Müll gesammelt, 29 Tonnen Spielsand ausgetauscht und über 6000 Bäume gepflanzt. Besonders engagiert zeigten sich die Jugendlichen – ein Einsatz, der mit großem Lob belohnt wurde. Die gemeinsame Aktion stärkte nicht nur das Stadtbild, sondern auch den Zusammenhalt in der Stadtgemeinschaft.

 VISIONEN FÜR DEN MARKTPLATZ
Am 22. April 2004 stellte Prof. Nagler die neue Gestaltung des Marktplatzes im Bauausschuss vor. Eine lange Bank in Form eines Kahns, Granitplatten, Rudelleuchten und ein Wasserspiel sollten dem Platz einen Spreewald-Charakter verleihen. Am 01. Juni begannen die Bauarbeiten. Archäologen fanden beim Rathaus Reste eines Knüppeldamms. Die Neugestaltung sollte bis 2009 abgeschlossen sein – rechtzeitig zur möglichen Landesgartenschau.

ABSCHLUSS PARKPLATZPROJEKT KLEINEN HAIN
Am 01. Mai 2004 wurde der erste Bauabschnitt des Parkplatzes am kleinen Hain mit 68 Stellplätzen eröffnet. Die Investition belief sich auf rund 218.000 Euro. Am 16. August 2004 wurde der zweite Bauabschnitt begonnen, dieser mit insgesamt 143 Parkplätze im Dezember fertiggestellt wurde. Ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur und zur Verkehrsberuhigung im Zuge der Anerkennung als Erholungsort.

LÜBBEN WIRD HERTHA-PARTNERSTADT
Am 10. Mai 2004 einigte sich Bürgermeister Bretterbauer mit Hertha BSC auf eine Partnerschaft. Ziel war es, den bekannten Fußballverein und seine Fans enger mit der Stadt zu verknüpfen. Lübben sollte Online-Vorverkaufsstelle, Fanartikelverkauf und Fantreff erhalten. Am 21. Mai wurde das Bündnis vor einem Heimspiel gegen Köln offiziell verkündet. Die Stadt erhoffte sich touristische Aufmerksamkeit im Berliner Raum – ein Schritt, der nicht nur Fußballfans begeisterte.

©Kreisarchiv (Besuch M. Stolpe)

LÜBBEN – FÜNF JAHRE ERHOLUNGSORT
Die Stadt Lübben feierte am 02. Juni 2004 ihr fünfjähriges Bestehen als staatlich anerkannter Erholungsort. Bürgermeister Lothar Bretterbauer blickte auf die Herausforderungen zurück, die mit dem Erholungsort-Status im Jahr 1999 verbunden waren. Zu den damaligen Vorgaben gehörte, eine umfassende Verkehrsberuhigung zu erzielen, ausreichend Parkflächen bereitzustellen sowie ein Netz von Rad- und Wanderwegen zu schaffen. Auch der Ausbau von Nichtraucherbereichen war Teil der geforderten Maßnahmen.
Die erfolgreiche Umsetzung dieser Anforderungen wurde vom Landesfachbeirat intensiv begutachtet, um sicherzustellen, dass die Kriterien erfüllt wurden. Im Oktober desselben Jahres war ein Besuch geplant, bei dem die Fachleute die umgesetzten Maßnahmen direkt vor Ort überprüfen sollten.
Darüber hinaus nutzte Bürgermeister Bretterbauer die Gelegenheit, mit dem ehemaligen Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe ins Gespräch zu kommen. Dieser befand sich anlässlich eines Betriebsausflugs des Bundesverkehrsministeriums in Lübben. Während des Treffens wurden Themen rund um die Weiterentwicklung der Stadt und ihre Rolle als Erholungsort diskutiert, was den Tag zu einem besonderen Ereignis machte.


SPREEWALDMESSE FEIERTE VIELFALT
Am 11. und 12. Juni 2004 fand die 11. Spreewaldmesse statt. Über 120 Aussteller aus Landwirtschaft, Handwerk, Dienstleistung und Gesundheitswesen präsentierten ihre Angebote. Auch Unternehmen aus der polnischen Partnerstadt Wolsztyn nahmen teil. Höhepunkte waren die Eröffnung der Gemüsesaison und ein buntes Kinderfest. Die Messe wurde durch LEADER+ Mittel unterstützt und war ein voller Erfolg für die Region.


JULI — SEPTEMBER

©Kreisarchiv (Neugestaltung Bahnhofsplatz)

BAHNHOF WURDE ZUM AUSHÄNGESCHILD
Nach umfangreicher Umgestaltung wurde der Bahnhofsvorplatz am 26. Juni 2004 für den Verkehr freigegeben. Neue Haltestellen, ein Buswartehäuschen und ein frisches Gesamtkonzept machten den Platz zu einem attraktiven „Eingangstor“ der Stadt. Zwei Drittel der Investition von rund 840.000 Euro kamen aus Fördermitteln. Eingeweiht wurde der Bahnhofsvorplatz offiziell am 15. Juli 2004 im Beisein des ehemaligen Verkehrsminister Frank Szymanski. Am 20. September wurde der Lübbener Bahnhof als „Bahnhof des Jahres 2004“ ausgezeichnet – eine besondere Ehre, basierend auf einer Fahrgastumfrage.


OKTOBER — DEZEMBER

LÜBBENER WIRTSCHAFT IM GESPRÄCH
Am 07. September 2004 fand der 7. Wirtschaftsstammtisch statt. Unter dem Thema „Wirtschaftspolitik des Landes“ diskutierten Unternehmer*innen mit Kulturministerin Prof. Johanna Wanka und Wirtschaftsminister Ulrich Junghans über Perspektiven für die Region. Die Veranstaltung förderte den Austausch zwischen Politik und Wirtschaft – ein wichtiges Zeichen für Kooperation und Entwicklung.

GRÜNER ADLER FÜR LÜBBEN
Im Herbst 2004 entstand auf der Schlossinsel ein neues Wahrzeichen: Aus über 500 Buchsbäumen formte man das Lübbener Wappentier – einen acht Meter langen, sechs Meter breiten Adler. Farbige Granulate ersetzten Zunge, Krallen und Hintergrund des Stadtwappens. Metallbänder der Firma Schulze & Sohn gaben dem Ganzen Kontur, nach einer Vorlage der Landschaftsarchitekten Wagenfeld und Thelen. Das Ergebnis: ein lebendiges, detailgetreues Kunstwerk, das Lübben in Grün und Symbolkraft widerspiegelt – mitten im Herzen der Stadt.

NEUE WEGE AM MARKT UND HAIN
Am 26. November 2004 wurden die neu gebauten Straßen an der Westseite des Marktes und an der Poststraße offiziell für den Verkehr freigegeben. Rund 300.000 Euro, davon zwei Drittel aus Fördermitteln, flossen in die Bauarbeiten. Auch der zweite Bauabschnitt am Parkplatz „kleiner Hain“ wurde am 03. Dezember fertig. Insgesamt investierte die Stadt rund 480.000 Euro in die Schaffung von 143 Parkplätzen – ein Gewinn für Bewohnerinnen und Besucherinnen gleichermaßen.