JANUAR — MÄRZ

FESTLICHER AUFTAKT FÜR 400. PAUL-GERHARDT-GEBURTSJAHR
Das Jahr 2007 begann in Lübben mit einem ganz besonderen Ereignis: Am 07. Januar wurde das 400. Geburtsjahr des bekannten Kirchenlieddichters Paul Gerhardt feierlich eröffnet. In der Paul-Gerhardt-Kirche versammelten sich zahlreiche Gäste aus nah und fern, um gemeinsam einen ökumenischen Festgottesdienst zu feiern. Die Dresdner Kapellknaben sorgten mit einem berührenden Konzert für musikalische Höhepunkte, die das Publikum in eine andächtige und feierliche Stimmung versetzten.
Die Atmosphäre war geprägt von Respekt und großer Wertschätzung für das geistliche und kulturelle Erbe Paul Gerhardts. Auch prominente Persönlichkeiten nahmen an der Veranstaltung teil. So reisten Brandenburgs damalige Kulturministerin Prof. Johanna Wanka und der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Dr. Wolfgang Huber, an, um gemeinsam mit den Lübbener*innen diesen bedeutenden Moment zu begehen. Der Auftakt zum Paul-Gerhardt-Jahr war ein würdiger Beginn eines vielfältigen Jubiläumsprogramms.
EINWEIHUNG LIUBA-& JÄGER-DENKMAL
Am selben Tag wurde ein weiteres kulturelles Highlight gefeiert. Mit großer Hingabe war in den vergangenen Monaten das Liuba- und- Jäger-Denkmal auf dem Alten Friedhof restauriert worden. Nun konnte es im Rahmen einer feierlichen Zeremonie offiziell eingeweiht werden. Die Initiative für die Sanierung ging vom engagierten Freundeskreis für Lübben aus, der sich seit Jahren für den Erhalt historischer Zeugnisse in der Stadt einsetzt.
Zahlreiche Gäste wohnten der Einweihung bei und würdigten die Bedeutung des Denkmals für die lokale Erinnerungskultur. Unter den Rednern waren die ehemalige Ministerin Wanka auch Ex-Bürgermeister Lothar Bretterbauer und Alt-Landrat Stephan Loge. Sie erinnerten an die wechselvolle Geschichte dieses Ortes und betonten, wie wichtig es sei, kulturelles Erbe sichtbar und lebendig zu halten. Die Restaurierung wurde zu einem Symbol für das gemeinsame Engagement der Stadtgesellschaft.
GEMEINSCHAFT STÄRKEN IN LUBOLZ
Am 09. Februar 2007 setzte das Dorf Lubolz ein starkes Zeichen für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Mit dem feierlichen ersten Spatenstich und der Grundsteinlegung für das neue Dorfgemeinschaftshaus wurde ein lang gehegter Wunsch Wirklichkeit. Das Gebäude sollte künftig nicht nur der Freiwilligen Feuerwehr und dem Jugendclub als neue Heimat dienen, sondern auch als Ort für Zusammenkünfte, Feste, Sitzungen und vielfältige nachbarschaftliche Begegnungen genutzt werden.
Die Gesamtinvestition in Höhe von rund 355.000 Euro zeigte, wie ernst es der Gemeinde mit diesem Projekt war. Der Bau markierte nicht nur ein bauliches, sondern auch ein gesellschaftliches Fundament für die Zukunft des Ortes. Alle Generationen sollten hier künftig einen Platz zum Austausch und zur Mitgestaltung des Dorflebens finden.
JUGENDLICHE SETZTEN EIN FARBENFROHES ZEICHEN
Im März wurde es bunt in Lübben. Schüler*innen des Paul-Gerhardt-Gymnasiums nahmen Pinsel und Farbe in die Hand und gestalteten die zuvor grauen Betonwände an der Brücke am Brückenplatz neu. Die Aktion war Teil eines Kunstprojekts, das jungen Menschen die Möglichkeit gab, ihre Kreativität frei zu entfalten und gleichzeitig das Stadtbild positiv zu verändern.
Die Motive, die auf die Wand gebracht wurden, stammten aus der Spreewaldregion und wurden bewusst in zwei Gruppen – Mädchen und Jungen – thematisch ausgewählt. Das Ergebnis war ein lebendiges Mosaik aus Farben, Formen und regionaler Identität. Die Passant*innen reagierten begeistert auf die fröhlichen Kunstwerke, die nicht nur bis heute die Brücke verschönern, sondern auch ein Zeichen gegen Tristesse und für jugendliches Engagement setzten. Lübben wurde durch diese Aktion ein Stück bunter und ein Stück stolzer.
APRIL — JUNI
AUSBAU LEHNIGKSBERGER WEG
Zu Beginn des Monats April rollten die Bagger am Lehnigksberger Weg an. Das Ziel war die umfassende Sanierung der beliebten Strecke entlang der Kleingartenanlage. Viele Lübbener*innen nutzen diesen Weg täglich, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad, weshalb der Ausbau eine besonders erfreuliche Maßnahme darstellte. Mit Hilfe von Fördermitteln der Europäischen Union wurden ganze 80 Prozent der Kosten übernommen. Somit konnte eine moderne Asphaltdecke auf vier Metern Breite aufgetragen werden.
Die Baumaßnahme verbesserte nicht nur die Begehbarkeit und Befahrbarkeit, sondern machte den Weg auch sicherer und attraktiver für Spaziergänger*innen, Radfahrer*innen und Familien. Die Erneuerung war ein weiterer Schritt in Richtung nachhaltiger und lebenswerter Stadtentwicklung.
WENN BIER GESCHICHTE ERZÄHLT

Am 19. April 2007 wurde in Lübben nicht nur ein Bierkasten übergeben, sondern ein Stück Stadtgeschichte liebevoll aufgegriffen. Brauereichef Dremmler überreichte dem ehemaligen Bürgermeister einen Kasten eigens gebrautes Paul-Gerhardt-Bier und spielte damit auf eine kuriose Episode aus der Vergangenheit an.
Denn Paul Gerhardt, der große Kirchenlieddichter, hatte einst das Torgauer Bier sehr geschätzt. Als er jedoch in Lübben als Pfarrer wirkte, war es ihm nicht erlaubt, dieses Bier in die Stadt zu bringen. Diese kleine Anekdote wurde nun, im Festjahr zu seinem 400. Geburtstag, mit einem Augenzwinkern wieder lebendig. Die Geste verband Historie und Gegenwart auf charmante Weise und brachte viele Lübbener*innen zum Schmunzeln.
MAHNMAL MIT BOTSCHAFT
Am 26. April 2007 wurde an der Spreewaldschule ein eindrucksvolles Kunstwerk der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Skulptur „Hände in Stahl“ des Künstlers Jörn Hanitzsch erinnerte an eine große Kundgebung gegen Extremismus, die im Dezember 2006 in Lübben stattgefunden hatte. Zahlreiche Bürger*innen hatten damals Flagge gezeigt für Demokratie und Toleranz.
In der Skulptur wurden echte Handabdrücke von Teilnehmer*innen der Kundgebung verewigt. Das Projekt war ein sichtbares und greifbares Zeichen für zivilgesellschaftliche Haltung. Das Kunstwerk wurde nicht nur zum Denkmal, sondern auch zu einem Appell an die jungen Generationen, sich für eine offene und vielfältige Gesellschaft einzusetzen. Die Enthüllung wurde von einer stillen Würde getragen und machte deutlich, wie wichtig künstlerisches Engagement im öffentlichen Raum ist.
LÜBBEN — STADT DER NACHTWÄCHTER
Vom 17. bis 20. Mai 2007 war Lübben Gastgeber eines besonderen Treffens: Das 22. Europäische Nachtwächter- und Türmertreffen brachte Vertreter*innen dieser alten Zunft aus ganz Europa zusammen. In historischen Gewändern, mit Laternen und traditionellen Rufen zogen die Teilnehmerinnen durch die Stadt und ließen altes Brauchtum aufleben.
Der Höhepunkt des Treffens war ein festlicher Gottesdienst in der Paul-Gerhardt-Kirche. Dort wurden die historischen Rollen der Nachtwächter mit der modernen Gemeinschaft verbunden – ein beeindruckender Moment, der viele Besucher*innen berührte. Die Stadt war an diesen Tagen voller Leben, Nostalgie und internationaler Begegnungen.
FILMREIFE PREMIERE IN DER SPREEWALDSTADT

Am 21. Mai 2007 wurde Lübben zum Schauplatz einer besonderen Filmpremiere. Der Episodenfilm „GG 19“, der sich mit den Grundrechten des deutschen Grundgesetzes beschäftigte, feierte in der Stadt seine Vorpremiere. Besonders aufregend war, dass eine der 19 Episoden, unter dem Titel „Ladies First“, direkt in Lübben gedreht worden war.
Produzent Harald Siebler und Regisseur Andreas Samland kamen persönlich zur Vorstellung und beantworteten im Anschluss Fragen des Publikums. Für viele Lübbener*innen war es ein besonderes Erlebnis, ihre eigene Stadt auf der Kinoleinwand zu sehen. Der Filmabend war nicht nur ein kultureller Höhepunkt, sondern auch ein Anstoß zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen.
SPREEWALDMESSE 2007 – VIELFALT TROTZ BESUCHERFLAUTE

Am 02. und 03. Juni 2007 fand auf der Lübbener Schlossinsel die 14. Spreewaldmesse statt. 70 Betriebe und Vereine aus Landwirtschaft, Handwerk und Dienstleistung nutzten die Gelegenheit, sich einem breiten Publikum zu präsentieren. In der Eröffnungsrede begrüßte Lübbens damaliger Bürgermeister Lothar Bretterbauer die Aussteller*innen und dankte langjährigen Beteiligten. Auch Gäste aus der polnischen Partnerstadt Wolsztyn waren vertreten und präsentierten florale Kunst sowie Werke heimischer Künstler*innen.
Ein besonderes Highlight war die Eröffnung der „Spreewälder Gemüsesaison“ durch Dieter Irlbacher vom Spreewaldverein. Er betonte die positive Entwicklung der regionalen Landwirtschaft. Unterstützt wurde die Eröffnung von der Spargelkönigin und dem Gurkenkönigspaar, die Erdbeeren an das Publikum verteilten.
Auf dem anschließenden Messerundgang besichtigten Vertreter der Städte Lübben, Lübbenau und Wolsztyn unter anderem eine farbenfrohe Blumenpyramide, die Lübbener Kinder gestaltet hatten, sowie einen Stand des Paul-Gerhardt-Gymnasiums, das Projekte zu erneuerbaren Energien präsentierte. Handwerkerschaft, Tierzüchter*innen und Sportvereine rundeten das vielfältige Angebot ab. Mit rund 3.100 Besuchern blieb die Messe jedoch deutlich hinter früheren Jahren zurück. Angesichts sinkender Zahlen stellte Bretterbauer eine stärkere Zusammenarbeit mit benachbarten Städten in Aussicht.
1. SOMMERFEST UNTER DEM MOTTO „GESUNDHEIT“

Am 22. Juni 2007 lud Bürgermeister Bretterbauer zum ersten Sommerfest auf dem Gelände von Neuhaus ein. Im Zentrum der Veranstaltung stand das Gesundheitswesen in Lübben. Das Klinikum, das Reha-Zentrum und das Fachklinikum nutzten die Gelegenheit, ihre Arbeit vorzustellen und mit Bürger*innen ins Gespräch zu kommen. Besonderer Höhepunkt des Tages war die Auszeichnung von Beate Seewald mit der Stadtmedaille. Sie wurde für ihr langjähriges Engagement im Bereich der Pflege und Patientenbetreuung gewürdigt. Das Sommerfest verband Information, Begegnung sowie Freude und wurde zu einem gelungenen Fest für Körper, Geist und Gemeinschaft.
AQUAMEDIALE 3 - „WASSERMANN & KÖNIGSKINDER“
Im Juni wurde die Spree zur Bühne. Im Rahmen der aquamediale, die unter dem Motto „Wassermann und Königskinder“ stand, verwandelten Künstler*innen aus acht Ländern die Gewässer Lübbens in ein Gesamtkunstwerk. Installationen, Skulpturen und Performances verbanden Wasser, Mythos und Fantasie.
Das Projekt faszinierte nicht nur Kunstliebhaber*innen, sondern auch Gäste und Familien. Die Kunstwerke luden zum Staunen und Nachdenken ein und machten deutlich, wie inspirierend das Element Wasser als künstlerisches Medium wirken kann. Lübben präsentierte sich einmal mehr als kreativer und weltoffener Ort.
LÜBBEN WURDE ZUR POSAUNENSTADT
Am 23. und 24. Juni war die Musik in Lübben allgegenwärtig. Bläserchöre aus der gesamten Region versammelten sich zum Landesposaunentag. Die Instrumente erklangen nicht nur in Kirchenräumen, sondern auch auf öffentlichen Plätzen. Es war ein musikalisches Fest, das Jung und Alt gleichermaßen begeisterte.
Die Posaunen verbanden Generationen, Glauben und Gemeinschaft. Die Stadt wurde zur Klanglandschaft und zeigte sich von ihrer musikalischsten Seite. Viele Besucher*innen genossen die Konzerte unter freiem Himmel und trugen die Melodien noch lange im Ohr.
Spoiler: Im Jahr 2026 findet der nächste Landesposaunentag vom 12. bis 14. Juni in Lübben zum Paul-Gerhardt-Jubiläumsjahr unter dem Motto „Mit Herz und Mund“ statt.
EINWEIHUNG PARKPLATZ „AM BURGLEHN“

Im Mai 2007 wurde der erste Bauabschnitt des neuen Parkplatzes „Am Burglehn“ fertiggestellt. Am 29. Juni war es schließlich so weit: Der Parkplatz „Am Burglehn“ wurde im Beisein von Minister Dr. Dietmar Woidke offiziell eröffnet. Mit einem Investitionsvolumen von 494.000 Euro konnte eine moderne, großzügige Parkfläche mit 213 Stellplätzen realisiert werden. Die Lage am Rand der Spreewiesen wurde bewusst gewählt, um Funktionalität mit landschaftlicher Einbindung zu vereinen.
Ex-Bürgermeister Bretterbauer hob bei der Eröffnung die große Bedeutung des Projekts hervor. Der neue Parkplatz trage zur Entlastung des Stadtzentrums bei und sei zugleich ein Gewinn für Gäste und Anwohner*innen. Mit diesem Bauvorhaben wurde ein weiteres Stück städtischer Infrastruktur sinnvoll und zukunftsorientiert umgesetzt.
100 JAHRE PAUL-GERHARDT-DENKMAL
Im 400. Geburtsjahr wurde das Paul-Gerhardt-Denkmal im Herzen der Stadt 100 Jahre alt. Dazu gab es am 30. Juni 2007 unter dem Motto „Ich singe mit, wenn alles singt“ ein buntes Fest. Ein Blumen- und Pflanzenmarkt umrahmte die Feierlichkeiten, bei denen natürlich auch die Musik nicht fehlen durfte.
Mit viel Herz erinnerte man sich an den berühmten Sohn der Stadt, dessen Lieder bis heute in vielen Gemeinden gesungen werden. Das Jubiläum war nicht nur ein Rückblick, sondern auch eine lebendige Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
ROSE MIT SEGEN

Im Sommer 2007 besuchte Bischof Dr. Wolfgang Huber den Rosengarten von Ferdinand Muschick in Lübben und pflanzte dort persönlich einen roten Rosenstock. Mit einem Augenzwinkern erklärte er, dass zu Hause eigentlich seine Frau den „grünen Daumen“ habe – dennoch setzte er fachkundig die Pflanze in die Erde.
Muschicks Garten war inzwischen ein stiller Ort der Begegnung geworden, in dem Persönlichkeiten mit einer Rose Spuren hinterließen – auch Bischof Huber nun in dieser blühenden Runde.
JULI — SEPTEMBER
STADTMUSEUM FEIERTE SEINEN 50.000 GAST
Am 05. Juli 2007 durfte sich das Stadt- und Regionalmuseum Lübben über ein besonderes Meilenstein freuen. Bürgermeister Lothar Bretterbauer begrüßte den 50.000 Gast des Museums persönlich. Es war das Ehepaar Kremer, das an diesem Tag durch die Tür trat und völlig ahnungslos war, welche Überraschung auf sie wartete.
Mit einem Blumenstrauß und herzlichen Worten wurden die Gäste gefeiert. Ihr Besuch schrieb ein kleines Kapitel Stadtgeschichte. Diese Auszeichnung war zugleich ein schöner Beweis für die Attraktivität des Museums, das mit seinen Ausstellungen regelmäßig Menschen aus der Region und darüber hinaus anzieht. Die große Besucherzahl zeigte deutlich: Das Interesse an Lübbens Geschichte lebt.
UMZUG DER 1. GRUNDSCHULE
Zwischen dem 09. und 13. Juli fand ein bedeutendes Ereignis im schulischen Leben der Stadt Lübben statt. Die älteste und erste Grundschule der Stadt zog in ein neues Zuhause. Über viele Jahrzehnte hatte sie ihren Standort in der Gartengasse. 2007 erfolgte der Umzug in das Gebäude der damaligen Thomas-Müntzer-Schule. In einem feierlichen Rahmen erinnerten sich Lehrer*innen, Eltern, ehemalige Schüler*innen und städtische Vertreter*innen an bewegende Momente und Geschichten aus der langen Schulzeit. Es war ein Tag des Rückblicks, aber auch der Dankbarkeit – für das, was war, und für die Zukunft, die in neuen Räumen weitergehen sollte.
Dieser Schritt bedeutete nicht nur einen Wechsel der Adresse, sondern auch den Aufbruch in eine neue Lernumgebung. Spielgeräte und Betreuungseinrichtungen wurden mit umgezogen, sodass sich die Kinder schnell wieder heimisch fühlen konnten. Für das Lehrpersonal, die Schüler*innen und ihre Familien begann ein neues Kapitel in einer modernen, freundlichen Umgebung mit erweiterten Möglichkeiten für Unterricht und Freizeit. Erst im Jahr 2012 wurde die 1. Grundschule in die Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule umgewandelt.
OKTOBER — DEZEMBER
PROJEKT „WASSERREICH SPREE“
Am 26. Oktober 2007 schien das Projekt „Wasserreich Spree“ vor einem großen Durchbruch zu stehen. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land sollte gemeinsam mit dem Biosphärenreservat Spreewald und der Stadt Lübben ein zukunftsweisendes Informations- und Besucherzentrum auf der Schlossinsel entstehen. Der Landkreis Dahme-Spreewald trat an diesem Tag offiziell dem Projektkonsortium bei. Landrat Martin Wille unterzeichnete die entsprechende Vertragsurkunde und hob die überregionale Bedeutung des Themas Wasser für Umwelt, Tourismus und Bildung hervor.
Wenn sich die Pläne wie vorgesehen entwickelt hätten, wäre das Zentrum zu einem Leuchtturmprojekt für die Region geworden. Es hätte sowohl wissenschaftlichen Einrichtungen als auch Tourist*innen einen zentralen Ort der Begegnung, Forschung und Information rund um das Spreewaldwasser bieten sollen.
Ein neu gebildeter Projektbeirat, bestehend aus Vertreter*innen regionaler und wissenschaftlicher Institutionen, nahm noch am selben Tag seine Arbeit auf. Geplant war zunächst eine Machbarkeitsstudie, der ein Architektenwettbewerb folgen sollte. Ein möglicher Baubeginn wurde für das Jahr 2010 ins Auge gefasst.
Trotz vielversprechender Anfänge und breiter Unterstützung aus Politik und Verwaltung wurde das Projekt letztlich nicht realisiert. Gründe dafür lagen unter anderem in finanziellen und strukturellen Herausforderungen. So blieb das „Wasserreich Spree“ eine Vision, die – zumindest in der geplanten Form – nicht Wirklichkeit wurde, aber bis heute als ambitionierte Idee in der Stadtgeschichte nachhallt.
FÖRDERUNG FÜR LÜBBENS ALTSTADT
Im Oktober konnte sich die Stadt Lübben über eine bedeutende finanzielle Unterstützung freuen. Die Landesregierung bewilligte Fördermittel in Höhe von 1.050.000 Euro für die Sanierung der Altstadt im Rahmen des Programms „Städtebaulicher Denkmalschutz“. Die Mittel sollten über einen Zeitraum von fünf Jahren fließen.
Zusammen mit bereits früher zugesagten Beträgen standen der Stadt damit jährlich rund eine Million Euro zur Verfügung. Die Finanzierung setzte sich aus einem Drittel Bundesmitteln, einem Drittel Landesmitteln und einem Drittel Eigenanteil der Stadt zusammen. Ziel war es, das historische Stadtbild Lübbens behutsam zu erneuern und zugleich lebenswerte, moderne Bedingungen für die Bewohner*innen zu schaffen.
MUSIKALISCHER ABSCHLUSS - BACH TRAF GERHARDT
Am Sonntag, dem 18. November 2007, wurde in der Paul-Gerhardt-Kirche ein ganz besonderes Konzert aufgeführt. Im Rahmen des Paul-Gerhardt-Festjahres hatten sich über Wochen hinweg viele engagierte Sänger*innen aus dem Spreewald vorbereitet. Mit dabei waren Mitglieder des Lübbenauer Kantatenchores, des Lübbener Ökumenischen Kirchenchores sowie das Bach Consort Cottbus.
Gemeinsam brachten sie die Kantate „Ich hab in Gottes Herz und Sinn mein Herz und Sinn ergeben“ von Johann Sebastian Bach zur Aufführung auf historischen Instrumenten und in liebevoller Abstimmung mit dem Werk des Kirchenlieddichters Paul Gerhardt. Die Verbindung beider großen Namen zu einem musikalischen Erlebnis machte das Konzert zu einem bewegenden Höhepunkt des Jubiläumsjahres. Die Kirche war gut besucht, und viele Zuhörer*innen zeigten sich tief berührt von der spirituellen und musikalischen Kraft des Vormittags.
NEUE URNENWAND FÜR DEN HAUPTFRIEDHOF

Auch im Bereich der städtischen Friedhofskultur wurde im Jahr 2007 ein wichtiges Projekt realisiert. Auf dem Hauptfriedhof am Rande des Hains wurde der erste Teil einer neuen Urnenwand fertiggestellt. Der Friedhof ist mit einer Fläche von etwa 37.800 Quadratmetern der größte kommunale Friedhof in Lübben und wird kontinuierlich weiterentwickelt.
In den letzten Jahren war die Nachfrage nach Feuerbestattungen deutlich gestiegen. Viele Familien wohnen heute weit voneinander entfernt, was die regelmäßige Pflege von Grabstellen oft erschwert. Die neu geschaffene Urnenwand trug diesem veränderten Bedarf Rechnung. Insgesamt wurden 195 neue Urnenstellen eingerichtet, darunter 60 Doppelstellen. Die Maßnahme kostete rund 51.800 Euro, wobei 24.200 Euro durch Eigenleistungen des städtischen Baubetriebshofes erbracht wurden. Die neue Wand soll in Zukunft bis zum angrenzenden Weg erweitert werden.
Mit dieser baulichen Erweiterung wurde ein würdevoller Ort geschaffen, der den Bedürfnissen der heutigen Zeit gerecht wird und dennoch eine würdevolle Erinnerungskultur ermöglicht.





