JANUAR — MÄRZ
DER MARKTPLATZ BEKAM EIN NEUES GESICHT

Im Januar 2008 begann in Lübben der Abriss des einstigen NKD-Kaufhauses, das 1971 unter dem Namen „Kontakt“-Kaufhaus eröffnet worden war. Damit startete der dritte Bauabschnitt des sogenannten Blockkonzepts, durch das an der Westseite des Marktplatzes insgesamt 19 neue Wohn- und Geschäftshäuser entstehen sollten – ein Großteil davon durch private Investor*innen.
Die Umgestaltung des Stadtzentrums war in den Jahren zuvor bereits durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen vorangetrieben worden. Dazu gehörten die Neugestaltung des Marktplatzes und des Umfelds der Paul-Gerhardt-Kirche sowie kommunale Straßenbauprojekte. Rund 1,2 Millionen Euro flossen jährlich in diese Maßnahmen, wovon zwei Drittel aus Fördermitteln des Bundes und des Landes stammten.
Für das Jahr 2008 planten die Stadtverordneten zudem die Sanierung der Fassaden des Turms der Paul-Gerhardt-Kirche und des Schlossturms mit dem bekannten Wappensaal. Diese Arbeiten sollten mit rund 860.000 Euro veranschlagt werden, davon ebenfalls größtenteils aus Fördermitteln finanziert.
SORBISCHE SPRACHE LEBT WEITER
Erika Haschenz engagierte sich auch 2008 weiterhin mit großer Leidenschaft für den Erhalt der sorbischen Sprache, die mit Begriffen wie Peeden (Unkraut), Schapprich (Freund) oder Hitsche (Fußbank) heute nur noch selten gesprochen wird. Sie selbst hatte das Sorbische in ihrer Kindheit bei den Großeltern im Lübbener Ortsteil Wußwerk gelernt.
Seit 1995 organisierte sie regelmäßig den „Spreewälder Kaffeeklatsch“. 2008 fand das 75. Treffen statt – ein Jubiläum, das zugleich mit Erika Haschenz' 80. Geburtstag gefeiert wurde. Hauptamtsleiterin Ute Scholz überbrachte die Glückwünsche der Stadt im Namen des Bürgermeisters.
Die Malerin und Grafikerin Ingrid Groschke war eine Mitinitiatorin des Kaffeeklatschs. Gemeinsam veröffentlichten beide unter anderem die Bücher Unsere Kleenboan, Pingel olen un waleien sowie das Mundoart-ABC. Ihr Engagement zeigte, wie lebendig Mundart und Erinnerungskultur sein konnten.
NEUE PERSPEKTIVEN FÜR LÜBBENS SPORTLANDSCHAFT

Im Februar 2008 wurde ein wichtiger Schritt für den Sport in Lübben vollzogen. Die TKS (Tourismus, Kultur und Stadtmarketing GmbH) erwarb damals das Erbbaurecht an der Sport- und Freizeitanlage Majoransheide. Damit konnten erste Grundlagen für eine künftige Nutzung der Anlage durch die TKS geschaffen werden.
Im Zentrum der Diskussion stand dabei die Zukunft des Schulsports. Während zunächst die Verlegung des Sportunterrichts von der bisherigen Sportstätte „Völkerfreundschaft“ in die Majoransheide kritisch gesehen wurde, änderte sich die Meinung nach Gesprächen und ersten Analysen durch ein Architekturbüro. Stadtverordnete wie Martina Eisenhammer (DieLinke), Monika Dinter (CDU) und Peter Schneider (SPD) betonten jedoch, dass sowohl politische, finanzielle als auch soziale Aspekte berücksichtigt werden müssten. Einigkeit bestand darin, dass die Nähe zu den Bildungseinrichtungen und die Interessen der Vereine zentral bleiben müssten.
Im Mai sollte die Debatte im Hauptausschuss mit Beteiligung der Schulen, Vereine und Eltern fortgesetzt werden.
APRIL — JUNI
PAUL-GERHARDT-WOCHEN BEWEGTEN DIE STADT
Im April 2008 fanden in Lübben erstmals die Paul-Gerhardt-Wochen statt. Unter dem Motto „Hoff und sei unverzagt“, einer Zeile aus einem seiner bekanntesten Lieder, lud die Stadt ein, dem geistlichen Erbe des Kirchenlieddichters zu begegnen.
Den Auftakt bildeten ein musikalischer Gottesdienst und eine Liedpredigt in der Paul-Gerhardt-Kirche. Am 09. April 2008 kamen Gäste zum gemeinsamen Singe-Abend zusammen, gefolgt von einer musikalischen Stadtwanderung am 10. April 2008, bei der Interessierte auf den Spuren Paul Gerhardts durch Lübben geführt wurden.
Auch im Oktober wurde die Veranstaltungsreihe fortgesetzt. Die musikalische Kahnfahrt, eine literarische Orgelmatinee und ein ökumenischer Abschlussgottesdienst mit Kirchenchor rundeten das Programm ab und machten das Jahr 2008 zu einem kulturellen Höhepunkt im Zeichen von Glaube, Musik und Erinnerung.
Platzeck würdigt Reha-Zentrum und Rosenaktion

Am 03. April 2008 besuchte der damalige Ministerpräsident Matthias Platzeck gemeinsam mit dem damaligen Landrat Stephan Loge die Stadt Lübben.
Sie besichtigten das Reha-Zentrum Lübben, das sich seit seiner Eröffnung 1996 mit hoher Qualität in der onkologischen und orthopädischen Rehabilitation einen exzellenten Ruf erarbeitet hatte. Auszeichnungen wie das EQR-Siegel und der Titel „Bester Arbeitgeber im Gesundheitswesen“ unterstrichen die Bedeutung der Einrichtung. Auch das Engagement für Schüler im Projekt „Jugend denkt Zukunft“ wurde gewürdigt.
Anschließend pflanzte Platzeck eine Rose im privaten Rosengarten von Ferdinand Muschick. Die Aktion direkt am Spreewaldfließ warb für die Stadt Lübben und die Kunstinitiative „Aqua Mediale“ und wurde mit einem symbolischen Eintrag ins „Goldene Buch“ verglichen.
Mit diesen Stationen zeigte sich Lübben als engagierte Stadt mit sozialer und kultureller Strahlkraft.
EIN ZEICHEN FÜR TOLERANZ
Am 11. April 2008 gründete sich in Lübben die Bürgerinitiative „Tolerantes Lübben“. Angeführt wurde sie von den Leitungen der drei großen Gesundheitseinrichtungen der Stadt: dem Reha-Zentrum, der Spreewaldklinik und dem Asklepios-Klinikum. Ziel war es, gemeinsam Haltung gegen Intoleranz und für ein respektvolles Miteinander in der Stadtgesellschaft zu zeigen.
SPORTLICHES GROSSEREIGNIS – 6. SPREEWALD-MARATHON
Vom 18. bis 20. April 2008 verwandelte sich die Region in eine sportliche Bühne: Beim 6. Spreewald-Marathon gingen Läufer-, Skater-, Radfahrer-, Paddler- und Wander*innen an den Start. Die Stadt Lübben war Gastgeberin der großen Radsport-Etappen am 19. April 2008.
Neben der 200-Kilometer-Königsstrecke gab es Touren über 150, 110, 70, 42 und 20 Kilometer. Besonders die kurzen Routen durch den Spreewald lockten viele Familien und Gelegenheitsradlern an. Auch ein buntes Rahmenprogramm sorgte für Stimmung bei Teilnehmenden und Gäste.
RENATE HOLM ZURÜCK IN IHRER SCHULSTADT
Ende April 2008 besuchte die international bekannte Kammersängerin Renate Holm ihre einstige Heimatstadt Lübben. Gemeinsam mit dem ehemaligen Bürgermeister Lothar Bretterbauer trug sie sich im Rathaus ins Goldene Buch ein und unternahm eine Kahnfahrt zu ihrer früheren Schule, dem Paul-Gerhardt-Gymnasium.
Ein besonderes Highlight war die Pflanzung einer Rose im Hinterhof der Familie Muschik, eine Tradition, der sich schon viele Prominente angeschlossen hatten. Der Nachmittag klang bei einem Besuch im Gymnasium mit alten Schulfreund*innen aus.
POLNISCHE DELEGATION ZU GAST
Ebenfalls im April 2008 empfing Lübben Gäste aus der polnischen Partnerstadt Wolsztyn. Die Delegation umfasste neben Bürgermeister Andrzej Rogozinski auch Landwirt*innen aus der Region. Bei Besichtigungen regionaler Betriebe, darunter eine Biogasanlage in Lubolz und die Agrargenossenschaft Radensdorf, informierten sich die Gäste über nachhaltige Landwirtschaft. Den Abschluss bildete ein Besuch der Leistungsschau in Luckau, bei der sich auch die Stadt Lübben präsentierte.
GRAFIK MIT TIEFGANG
Unter dem Titel „Nachbarschaft – verBlättert“ zeigten die Künstlerinnen Bettina Francke und Karin Pietschmann ihre Werke bis Ende April 2008 im Rathaus. Die Ausstellung beeindruckte durch ihre Spannweite zwischen Tradition und moderner Ausdruckskraft.
Herbert Schirmer, ehemaliger Kulturminister, lobte in seiner Laudatio die intensive künstlerische Auseinandersetzung mit Zwischenmenschlichkeit und Stadtlandschaften. Besonders auffällig war die Bildsprache Franckes, die mit innerer Perspektive das menschliche Dasein erforschte, während Pietschmann das Architektonische poetisch verdichtete.
ROSENGARTEN ALS SPORTLICHES GEDÄCHTNIS
Im Mai 2008 besuchten die erfolgreichen Sportlerinnen Rosemarie Ackermann und Karin Büttner-Janz den Rosengarten von Ferdinand Muschick und pflanzten je eine Rose, die mit einem Namensschild versehen wurde.
Ackermann war zu derzeit die erste Frau weltweit, die im Hochsprung die Zwei-Meter-Marke übersprang. Büttner-Janz, gebürtige Lübbenerin, wurde nicht nur Olympiasiegerin im Turnen, sondern auch erfolgreiche Medizinerin. Der Rosengarten wuchs damit weiter zu einem lebendigen Ort der Erinnerung an außergewöhnliche Biografien.
LÜBBEN SETZTE AUF NEUE WEGE IM STRASSENBAU
Im Mai 2008 stellte der damalige Bürgermeister Lothar Bretterbauer umfangreiche Pläne für den Straßenbau vor. Zunächst sollten die Ortsdurchfahrten, insbesondere die B 87, saniert werden. Die Planungen sahen eine Bauzeit bis 2015 vor, wobei Umweltprüfungen und Linienbestimmungen viel Zeit in Anspruch nahmen.
Die Baumaßnahmen wurden auf etwa 7,4 Kilometer Strecke angesetzt, die Kosten lagen bei rund 13,2 Millionen Euro. Lübben musste sich damit auf eine jahrelange Bauzeit einstellen, auch wenn das Ziel klar war: weniger Lärm, bessere Fahrbahnen und mehr Lebensqualität.
AKTIONSTAG – SPORTLICH, BUNT, WEIBLICH
Am 24. Mai 2008 wurde die Mehrzweckhalle „Blaues Wunder“ zur Bühne für den XVI. Aktionstag für Mädchen und Frauen im Sport. Rund um Bewegung, Gesundheit und Gemeinschaft boten Vereine, Stadt und Landessportbund ein vielfältiges Programm für Frauen jeden Alters.
Neben Tanz, Gymnastik und Selbstverteidigung standen auch ungewöhnliche Angebote wie Bogenschießen oder Großfeldschach auf dem Programm. Bürgermeister Lothar Bretterbauer betonte, dass Sport in Lübben eine lange Tradition habe – mit Vorbildern wie Sylvio Kroll oder Karin Büttner-Janz. Auch viele Familien beteiligten sich und machten den Tag zu einem vollen Erfolg.

15 JAHRE GELEBTE STÄDTEPARTNERSCHAFT
Vom 02. bis 05. Mai 2008 reiste eine Delegation aus Lübben nach Wolsztyn, um dort das 15-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft zu feiern. Auf dem Stadtfest präsentierte sich Lübben mit einem eigenen Stand und warb für seine touristischen Angebote.
Die polnische Partnerstadt kündigte an, im Juni den Platz der Städtepartnerschaft feierlich zu eröffnen. Auch in Lübben war eine Veranstaltung zum Jubiläum im November geplant. Die Freundschaft zwischen beiden Städten wurde mit Austausch, Kultur und gemeinsamen Projekten weiter intensiv gepflegt.
JULI — SEPTEMBER
SOMMERNACHTSTRAUM AUF DER SPREE
Der Sommer 2008 stand in Lübben ganz im Zeichen der Kahnnächte. Unter dem Motto „Feste feiern, wie sie fallen“ begann am 21. Juni 2008 eine ganz besondere Veranstaltungsreihe auf dem Wasser. Besucher*innen genossen Theater, Musik und Tanz auf besondere Weise vom Kahn aus auf den Fließen zwischen Schlossinsel und Liebesinsel. 14 Bühnenstationen verwandelten das Ufer in ein schwimmendes Spektakel mit Szenen aus „My Fair Lady“, mittelalterlichen Gelagen und Festen von Valentinstag bis Silvester.
Am 26. Juli 2008 folgte die zweite Kahnnacht unter dem Titel „Zauber der Musik“. Die Gäste wurden mit musikalischer Vielfalt begeistert: von Klassik bis Rock, mit Walzern, afrikanischen Trommeln und Auftritten von Doubles berühmter Musiker*innen wie Nina Hagen und Udo Lindenberg.
Die dritte Nacht am 23. August 2008 stand ganz im Zeichen von Schönheit, Mode und Glanz. Auftritte von „Marilyn Monroe“ und „Rudolf Mooshammer“ sorgten ebenso für Unterhaltung wie ein bacchantisches Fest am Schloss und opulente Inszenierungen an der Hauptspree.
Rund 40 Kähne fuhren an jedem Abend zweimal los mit jeweils 20 Gästen an Bord. Die Kahnnächte wurden zu einem kulturellen Sommerhighlight voller Charme, Kreativität und Spreewaldromantik.
AQUAMEDIALE 4 – KUNST TRIFFT NATUR
Vom 13. Juni bis 14. September 2008 verwandelte sich Lübben in eine Freiluftgalerie. Die vierte aquamediale präsentierte unter dem Titel „Stadt – Land – Fluss“ zeitgenössische Kunstwerke entlang der Fließe.
14 internationale Künstler*innen aus Ländern wie Russland, Japan, Schweden und Deutschland thematisierten Natursehnsüchte, urbanen Stress und gesellschaftliche Konflikte. Besonders auffällig waren ein „Gurken-Himmelbett“ mit Baldachin und eine spiegelnde Seejungfrau am Ufer.
Neben der Kunst im Grünen gab es auch ein spannendes Rahmenprogramm: Podiumsdiskussionen zu Umweltfragen, eine Kinderkunst-Aktion auf der Schlossinsel und das Hörspiel „Heißer Winter“, das im Kahn erlebbar wurde.
LÄRMAKTIONSPLAN: EIN ERSTER SCHRITT ZUR LEISEREN STADT
Im Sommer 2008 begann in Lübben die Erarbeitung eines Lärmaktionsplans. Grundlage waren Lärmkarten des Umweltamtes, die aufzeigen sollten, wo besonders viele Menschen durch Verkehrslärm belastet waren. Städte wie Lübben waren verpflichtet, bis Juli 2008 Konzepte für Straßen mit über sechs Millionen Fahrzeugbewegungen jährlich vorzulegen.
Die Stadtverordneten diskutierten lebhaft über erste Maßnahmen. Kritisiert wurde, dass manche Straßen – wie der Houwald-Damm – nicht ausreichend in die Betrachtungen einbezogen worden seien. Im Fokus stand besonders die Bahnhofstraße. Dort sollte das laute Großpflaster im Bereich der Landesklinik 2009 durch lärmminderndes Material ersetzt werden. Fördermittel aus einem neuen Landesprogramm wurden dafür beantragt, allerdings war die Konkurrenz landesweit groß.
„ORT DER VIELFALT“: LÜBBEN SETZTE EIN KLARES ZEICHEN

Im September 2008 wurde Lübben in Berlin offiziell als „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet. Die Stadt folgte damit dem Aufruf des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg und erklärte öffentlich ihren Einsatz für Toleranz, Demokratie und gegen jede Form von Extremismus. Ex-Bürgermeister Lothar Bretterbauer kündigte die Gründung eines Bürgerforums an, in dem sich engagierte Lübbener*innen aktiv gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit einsetzen sollten. Auch die Stadtverordneten unterstützten die Initiative parteiübergreifend. Besonders die damalige CDU-Fraktionsvorsitzende Monika Dinter und Martina Eisenhammer (DieLinke) forderten eine regelmäßige Behandlung des Themas, insbesondere im Zusammenhang mit Jugend- und Bildungsarbeit.
OKTOBER — DEZEMBER
KIRCHTURM IN NEUEM GLANZ
Am 04. Oktober 2008 wurde der sanierte Turm der Paul-Gerhardt-Kirche feierlich eingeweiht. Rund 200.000 Euro Kosten flossen in die Außensanierung und die Restaurierung des Eingangsportals, die zu je einem Drittel durch Bund, Land und Stadt finanziert wurden. Die Verhüllung des Turms hatte in der Stadt für viele neugierige Blicke gesorgt und erinnerte so manche an Kunstaktionen wie von Christo & Jeanne-Claude.
KUNST IM RATHAUSFENSTER
Ebenfalls am 04. Oktober 2008 wurde ein neues Kunstwerk im Verwaltungsgebäude eingeweiht: Ein von Helge Warme gestaltetes Glasfenster erinnert nun an das im Zweiten Weltkrieg zerstörte alte Rathaus. Die Idee zur künstlerischen Erinnerung war in der Stadtverwaltung und Bevölkerung lange gereift. Das Ergebnis war ein farbintensives Fensterbild im Foyer, welches feierlich der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und den Wert historischer Identität in modernem Gewand symbolisierte.

SCHLOSSTURM UNTER DER HAUBE
Am 22. Oktober 2008 blickten viele Lübbener*innen gebannt zur Schlossinsel: Ein Spezialkran hob eine 13 Meter hohe und 16 Zentner schwere neue Turmhaube auf den Schlossturm. Diese war eine originalgetreue Nachbildung der Haube von 1914/15, die im Zweiten Weltkrieg abgebaut und nie ersetzt worden war. Der ehemalige Bürgermeister Lothar Bretterbauer erinnerte an den historischen Moment von 1988, als der Kirchturm seine Spitze zurückbekam – nun, 20 Jahre später, war es der Schlossturm. Rund 400.000 Euro, davon zwei Drittel Fördermittel, waren in die aufwendige Sanierung geflossen. Für viele war dies ein bewegender Moment der Rückkehr zur alten Stadtsilhouette.
ORDNUNGSPARTNERSCHAFT FÜR MEHR SICHERHEIT AM BAHNHOF
Zum 01. September 2008 wurde in Lübben eine offizielle Ordnungspartnerschaft zwischen Stadtverwaltung, Landes- und Bundespolizei sowie der Deutschen Bahn ins Leben gerufen. Ziel war es, die öffentliche Sicherheit und Sauberkeit rund um den Bahnhof zu verbessern. Der Bahnhof müsse als Visitenkarte der Stadt einladend bleiben, betonte der damalige Bürgermeister Bretterbauer. Die Partner wollten gemeinsam gegen Vandalismus, Sachbeschädigungen und Unsicherheitsgefühle vorgehen.
SANIERUNG KIRCHSTRASSE FERTIGGESTELLT
Nach mehrmonatiger Bauzeit wurde am 30. September 2008 die neugestaltete Kirchstraße für den Verkehr freigegeben. Seit dem 16. Juni 2008 war die Straße komplett gesperrt, um umfassende Baumaßnahmen durchzuführen. Insgesamt wurden über 350.000 Euro investiert. Auch hier flossen zwei Drittel der Summe aus Fördermitteln des Bundes und Landes. Die Straße zeigt sich seither in einem modernen, ansprechenden Zustand.
15 JAHRE STÄDTEPARTNERSCHAFT MIT WOLSZTYN
Am 08. November 2008 wurde das 15-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen Lübben und Wolsztyn mit einer festlichen Veranstaltung gefeiert. Musikschüler*innen sorgten für den passenden Rahmen. Der ehemalige Bürgermeister Lothar Bretterbauer und sein damaliger polnischer Amtskollege Andrzej Rogozinski erinnerten an die Anfänge der Partnerschaft im Jahr 1993 und würdigten ihre lebendige Entwicklung. Auch Ex-Landrat Carl-Heinz Klinkmüller lobte die Städteverbindung als Vorzeigemodell für europäische Zusammenarbeit. Ein symbolischer Baum, bereits im Sommer in Wolsztyn gepflanzt, wurde zum Sinnbild für das gewachsene Vertrauen beider Städte.
LÜBBENER KINO VOR NEUANFANG
Zum Jahresende 2008 wurden Gespräche über die Zukunft des Lübbener Kinos geführt. Der ehemalige Bürgermeister Bretterbauer berichtete, dass ein erfahrener Kinobetreiber mit 17 Häusern bundesweit ein Kaufangebot gemacht hatte. Ziel war es, den Betrieb ab dem 01. Januar 2009 wieder aufzunehmen, inklusive die Übernahme des bisherigen Personals.
Eine städtische Übernahme nach Vorbild der Stadtwerke Schwedt wurde jedoch ausgeschlossen. Der Fortbestand des Kinos hatte Priorität, daher unterstützte die Stadt Lübben den privaten Interessenten bei diesem Vorhaben.
POLITIK WIRD DIGITALER
Mit Beginn der neuen Wahlperiode führte die Stadt Lübben ein neues Online-Angebot ein. Unter der Rubrik „Politik“ konnten Bürger*innen nun die Termine der Sitzungen, die Zusammensetzung der Fraktionen sowie die aktuellen Beschlussvorlagen für die Stadtverordnetenversammlung einsehen. Auch die Ergebnisse der Abstimmungen sollten zeitnah veröffentlicht werden. Damit ging die Stadt einen wichtigen Schritt zu mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung.