JANUAR — MÄRZ
EISIGER JAHRESAUFTAKT
Der Januar 2009 startete mit einem echten Kälteschock. Am 06. Januar 2009 sank die Temperatur in Lübben auf rekordverdächtige minus 24,7 Grad. Direkt über der Schneedecke wurden sogar minus 27,5 Grad gemessen. Tagsüber blieb es mit Höchstwerten um minus 15 Grad bitterkalt. Eine solche Frostperiode hatte es zuletzt im Januar 2006 gegeben. Damals waren die Spreewaldfließe komplett zugefroren. Begeistere Schlittschuhfahrer konnten von Burg bis Lübben laufen. Auch 2009 verwandelte sich der Spreewald in eine glitzernde Winterkulisse, wie sie selten zu sehen war. Die eisige Kälte beeindruckte Einheimische und Gäste gleichermaßen. Das Wetterphänomen war ein unvergesslicher Winterbeginn mitten in der Lausitz.
BESCHLUSS NEUE KITA-SATZUNG
Zum 01. Februar 2009 trat in Lübben eine neue Kita-Satzung in Kraft. Damit wurden die seit 2001 geltenden Regelungen zur Gebührenordnung und Benutzungsordnung abgelöst. Die Stadtverordnetenversammlung hatte die Neufassung mit dem Ziel verabschiedet, Betreuung, Gebühren und Abläufe transparenter und zukunftsfähiger zu gestalten. Die neue Satzung schuf eine rechtlich klare Grundlage für die tägliche Arbeit in den Kindertagesstätten der Stadt, was ein wichtiger Schritt für Eltern, Erzieher*innen und Verwaltung war. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Kita-Politik ein wichtiges und emotionales Thema in Lübben blieb und Aufmerksamkeit verdiente. Denn die Überlegung, städtische Kitas in freie Trägerschaft zu überführen, löste Anfang 2009 in Lübben lebhafte Diskussionen aus. Ein Zeitungsartikel mit Kritik an städtischen Erzieher*innen verschärfte die Stimmung. Der ehemalige Bürgermeister Lothar Bretterbauer reagierte und nahm Abstand von einer ursprünglich zugesagten Beschlussvorlage. Stattdessen plädierte er für den Verbleib in städtischer Trägerschaft und stellte eine Übersicht mit den vielfältigen Aktivitäten der Kitas vor. Er betonte die hohe Qualität der Einrichtungen und forderte einen offenen Dialog mit allen Beteiligten. Die Stadtverordneten unterstützten die Haltung und sprachen sich gegen vorschnelle Entscheidungen aus.
40. ROSE FÜR GABY ALBRECHT
Mit großer Freude pflanzte Schlagersängerin Gaby Albrecht am 13. Februar 2009 die 40. Prominenten-Rose im Rosengarten von Familie Muschick. Die Künstlerin, bekannt für ihre Erfolge in den Schlagerparaden, wurde von Initiator Ferdinand Muschick geehrt. Die Rose steht symbolisch für die Verbindung von Musik, Natur und Kultur. Zuvor hatten bereits Künstler wie Sigrid & Marina eigene Rosen gepflanzt. Heute stehen die Rosen auf der Roseninsel, welche sich damit zu einem Ort der Begegnung, Erinnerung und floralen Kunst entwickelt hat. Für Gaby Albrecht und ihre Fans war es ein emotionaler Moment und für Lübben ein weiterer kultureller Höhepunkt.
SPORTARENA BEKAM NEUE STRUKTUR
Die Stadtverordnetenversammlung beauftragte im Frühjahr 2009 die Verwaltung mit der Gründung einer „Sport GmbH Lübben“. Die neue Gesellschaft sollte künftig die Freizeit- und Sportanlage Majoransheide (Spree-Arena) betreiben. Damit wurde die Anlage aus der bisherigen Struktur der TKS Lübben GmbH ausgegliedert. Die Stadt blieb dabei Mehrheitsgesellschafterin. Ziel war es, eine professionellere Organisation und eine nachhaltige Nutzung der Anlage für Vereins- und Freizeitsport ebenso wie für Veranstaltungen zu erschaffen. Ein wichtiger Schritt, um den Sportstandort Lübben weiter zu stärken.

EINWEIHUNG TEILNEUBAU FÖRDERSCHULE AM NEUHAUS
Am 20. Februar 2009 wurde der Teilneubau der Förderschule „Am Neuhaus“ in Lübben feierlich eingeweiht. Mit dabei waren zahlreiche ehemalige Vertreter aus Politik und Verwaltung, darunter Landtagsmitglied Karin Weber, Dezernent Carsten Saß, Landrat a. D. Stephan Loge, Kreistagsvorsitzende a. D. Uta Tölpe sowie Schulleiterin Viola Sklomeit. Der moderne Bau verbessert die Lernbedingungen für die Schülerinnen und Schüler deutlich und stellt einen wichtigen Schritt für die schulische Förderung in der Region dar. Die Einweihung wurde von allen Beteiligten als Zeichen für gelebte Bildungspolitik gewürdigt.
HEITERES QUARTETTKONZERT
Am 14. März 2009 lud der Wappensaal im Lübbener Schlossturm zu einem besonderen Winterkonzert ein. Vier Musiker der Komischen Oper Berlin präsentierten Werke von Joseph Haydn, darunter das berühmte „Froschquartett“, welches humorvoll, virtuos und klanglich außergewöhnlich war. Drei Musiker spielten auf Originalinstrumenten aus dem 18. Jahrhundert, darunter eine Guarneri-Violine von 1769. Auch ein Mozart-Quartett wurde aufgeführt – als Hommage an Haydns Einfluss. Das Konzert verband musikalische Meisterwerke mit dem Zauber historischer Klangfarben. Ein Abend voller Musik, Charme und Spreewaldflair.
VOTUM FÜR VÖLKERFREUNDSCHAFT
Im März 2009 stand die Zukunft der Lübbener Sportstätten zur Debatte. Architekt Marco Docter stellte drei Varianten vor, darunter eine Verlagerung der Sportangebote zur Majoransheide. Die Stadtverordneten und Vereinsvertreter votierten jedoch klar für den Erhalt und die Sanierung der bestehenden Anlage „Völkerfreundschaft“. Sie lobten die zentrale Lage, die gewachsene Struktur und die Bedeutung des Schulsports. Sicherheitsbedenken wurden ernst genommen, galten aber als lösbar. Die Verwaltung wurde beauftragt, konkrete Prüfschritte einzuleiten und ein starkes Zeichen für Traditionsbewusstsein und Standorttreue zu setzen.

LICHT AUS FÜR ENERGIE?
Im Bauausschuss wurde im März 2009 über Energiesparmaßnahmen bei der Straßenbeleuchtung diskutiert. Die Fraktion Pro Lübben schlug vor, ab Mitternacht jede zweite Laterne auszuschalten. Der Baubetriebshof verwies auf bereits umgesetzte Maßnahmen wie moderne Leuchtmittel, Spannungssenkung und Dämmerungsschalter. Eine vollständige nächtliche Abschaltung sei möglich, könne jedoch das Sicherheitsgefühl beeinträchtigen und die Lebensdauer der Lampen verringern. Zusätzlich wurde die Modernisierung von Bushaltestellen mit konkreten Vorschlägen für neue Wartehäuschen und Umgestaltungen diskutiert. Fördermittel für 2010 wurden bereits ins Auge gefasst.
APRIL — JUNI

KLETTERWALD FEIERLICH ERÖFFNET
Am Gründonnerstag 2009 wurde Lübbens Kletterwald nahe Hartmannsdorf eröffnet. Ein Herzensprojekt von Olaf Stöbe und seiner Familie. Die Idee entstand im Frankreich-Urlaub und die Umsetzung erfolgte mit professioneller Hilfe. Der Parcours bietet Herausforderungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene – für jeden ist etwas dabei. Ex-Bürgermeister Lothar Bretterbauer lobte den Mut der Familie und die touristische Bedeutung. Der Kletterwald war bis November geöffnet und entwickelte sich schnell zum beliebten Ausflugsziel für Lübbener*innen und Gäste. Auch Schüler des Paul-Gerhardt-Gymnasiums unterstützten das Projekt. Ein gelungenes Beispiel für Engagement und Freizeitqualität im Spreewald.
RICHTFEST BEIM BAUHOF
Am 14. Mai feierte die Stadt das Richtfest für das neue Verwaltungsgebäude des Baubetriebshofs in der Puschkinstraße. Der Ersatzbau war längst überfällig: Die alte Unterkunft war marode und durfte nur mit Ausnahmegenehmigung genutzt werden. Im neuen Gebäude entstehen moderne Büros, ein Sozialtrakt sowie umweltfreundliche Energieversorgung mit Erdwärme und Solar. Bürgermeister Bretterbauer betonte, dass die Investition von rund 696.000 Euro die Leistung der Mitarbeitenden würdige. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für Frühjahr 2010 geplant. Ein sichtbares Zeichen für zeitgemäße Arbeitsbedingungen und nachhaltige Stadtentwicklung.
NEUE BAHNHOFSSTRASSE
Im Mai stellte Planer Michael Krüger dem Bauausschuss konkrete Vorschläge zur Umgestaltung der Bahnhofsstraße vor. Der Abschnitt zwischen Luckauer Straße und Logenstraße sollte fahrrad- und fußgängerfreundlicher werden. Beidseitige Rad- und Gehwege, Querungshilfen, neue Bushaltestellen sowie Grünflächen mit Parktaschen waren geplant. Auch moderne Beläge und Linksabbiegerspuren sorgten für einen besseren Verkehrsfluss. Dank zusätzlicher Fördermittel konnten die Mittel aufgestockt werden. Der Baustart begann noch im Jahr 2009. Ziel war es, ein harmonischer, sicherer und moderner Stadteingang für alle Verkehrsteilnehmer einzurichten.

SPORTTAG MIT HERTHA BSC
Am 04. Mai 2009 feierte die 1. Grundschule Lübben einen unvergesslichen Sporttag. Mit einem Fußballturnier, Tanzshows und prominenter Unterstützung wurde die Partnerschaft mit Hertha BSC offiziell gestartet. Der damalige Bürgermeister Bretterbauer überreichte eine Spende von 500 Euro und Ex-Hertha-Kapitän Axel Kruse überraschte mit 280 Freikarten für ein Heimspiel im Olympiastadion. Schulleiter Jürgen Scheinpflug nahm die Partnerschaftsurkunde sichtlich bewegt entgegen. Die Schule war sportbetont und engagiert. Ein idealer Kooperationspartner für den Berliner Bundesligisten.

RICHTFEST BEIM BAUBETRIEBSHOF
Am 15. Mai 2009 feierte die Stadt Lübben das Richtfest für das neue Verwaltungsgebäude des Baubetriebshofes in der Puschkinstraße. Bürgermeister a. D. Lothar Bretterbauer hatte zuvor den Grundstein gelegt. Bereits 1994/95 wurden erste Pläne entwickelt, um die Arbeitsbereiche zu zentralisieren. Das neue Gebäude sollte moderne Büroräume, einen Sozialtrakt für 36 Mitarbeiter und eine umweltfreundliche Energieversorgung bieten. Mit rund 696.000 Euro Investition würdigte die Stadt nicht nur die Leistung der Beschäftigten, sondern schuf auch dringend benötigte Arbeitsbedingungen. Die Fertigstellung war für Frühjahr 2010 vorgesehen.
KUNST TRIFFT WASSER
Ab dem 13. Juni 2009 verwandelte sich Lübben mit der „aquamediale 5“ in ein internationales Zentrum zeitgenössischer Kunst. 14 Künstlerinnen und Künstler aus acht Ländern zeigten unter dem Motto „Wasser-Kunst-Werke“ ihre Installationen in der Spreewaldlandschaft, viele davon vom Kahn aus erlebbar. Zu den Highlights gehörten goldgerahmte Bilder am Großen Spreewehr, eine schwimmende Mühle mit Klanginstallation oder die „Regenzauberin“ am Hafen. Das Festival wurde begleitet von Musik, Theater und Kinderaktionen. Ein kulturelles Highlight für Lübben – sinnlich, inspirierend und fest verankert in Natur und Region.
NEUE PLÄNE FÜR WINDKRAFT
Im Juni 2009 wurde die Fortschreibung des Regionalplans zur Windenergienutzung vorgestellt. Zwei neue Windeignungsgebiete betrafen das Lübbener Stadtgebiet: „Schönwalde Südost“ und „Briesensee West“. Letztere wurde um 31 Hektar erweitert. Durch die Änderungen hatten Anwohnende keine zusätzlichen Belastungen zu erwarten. Mit der Bestätigung durch die Regionalversammlung konnte die Beteiligung von Behörden und Bürger*innen starten. Die Stadt begleitete den Prozess transparent und sachlich mit Blick auf Umwelt und Akzeptanz.
ROSE FÜR LUDWIG GÜTTLER
Seit dem 06. Juni 2009 ziert eine neue Rose den Rosengarten von Lübben: Sie ist benannt nach dem weltbekannten Trompeter und Dirigenten Ludwig Güttler. Gewürdigt wird damit sein künstlerisches Lebenswerk sowie sein Engagement für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. Güttler, vielfach ausgezeichnet, gilt als Meister barocker Trompetenkunst. Die Namensrose verbindet Natur, Musik und Wertschätzung – ganz im Sinne der Lübbener Roseninsel, die mit ihren prominenten Rosen ein florales Zeichen für Kultur, Persönlichkeit und Leidenschaft setzt.
LETZTE CHANCE FÜR SCHULVERWEIGERER
Die Lernwerkstatt „Spreewälder Holzwürmer“ in Alt Zauche schenkte Jugendlichen, die im regulären Schulsystem scheiterten, neue Perspektiven. Unter der damaligen Leitung von Kathrin Schirmer wurden Holzarbeiten, Kochen praxisnah gelernt sowie Alltagserfahrungen ausgetauscht und Unterricht in kleinen Gruppen durchgeführt. Ziel war es, wieder Motivation, Selbstvertrauen und Bildungschancen zu schaffen. Die Jugendlichen produzierten echte Ergebnisse, wie Bänke, Figuren und Projekte für die Region. Viele fanden so doch noch zum Abschluss oder den Weg zurück in den Schulbetrieb. Die Lernwerkstatt war ein Ort der Ermutigung und ist noch heute ein Projekt unter dem Träger ASB KV Lübben e. V. für viele der erste Schritt in ein selbstbestimmtes Leben.
JULI — SEPTEMBER
LÜBBEN PLANT FÜR DIE ZUKUNFT
Im Juli 2009 begann Lübben mit der Erstellung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (INSEK). Ziel war es, sich für das Programm „Stadtumbau Ost“ zu qualifizieren und die Stadt nachhaltig auf demografische Veränderungen auszurichten. Das Büro Ernst Basler + Partner analysierte den Wohnraumbestand, die Einwohnerentwicklung und Perspektiven. Auch Bürger*innen wurden aktiv einbezogen. Vor allem sollten neben Zahlen die Bedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt stehen, betonte der damalige Bürgermeister Bretterbauer. Das Konzept enthielt konkrete Entwicklungsziele und diente als wichtige Grundlage für künftige Fördermittel und strategische Entscheidungen.
MUSIK AUF DEM WASSER
Die erste „Spreewälder Nachtmusik“ am 08. August 2009 war ein voller Erfolg. Gäste wurden per Kahn unter beleuchtetem Himmel zum Lehnigksberg gestakt – begleitet von Dixieland-Klängen am Hafen. Dort erwartete sie die Musikgruppe „Jump“ mit einem einzigartigen Programm. Werke von Bach, Mozart und Orff trafen auf Songs von Rammstein, Scorpions und Deep Purple. Die Spreeufer waren in magisches Licht getaucht, der Klangraum unter einem Licht-Dom faszinierte das Publikum. Für 35 Euro gab es Musik, Getränke und Snacks zusammen mit ein musikalisch-romantisches Sommererlebnis, das Klassik und Rock auf dem Wasser vereinte.
ALTSTADT NEUGESTALTET
Am 24. August 2009 starteten umfangreiche Bauarbeiten zur Umgestaltung mehrerer Altstadtstraßen: „Am kleinen Hain“, „Brauhausgasse“, „Kirchgasse“ und „Am Schutzgraben“ wurden neu gepflastert, begrünt und aufgewertet. Über eine Million Euro flossen in das Projekt, zwei Drittel davon stammen aus Bundes- und Landesmitteln. Die neuen Straßen sollten sich harmonisch in das historische Stadtbild einfügen und zugleich modernen Ansprüchen gerecht werden. Die Maßnahme war Teil der Stadtsanierung, die bereits viele Ecken Lübbens sichtbar verschönert hat.
FELDSTRASSE WIRD LEISER
Ende August 2009 begann die Oberflächensanierung der Feldstraße. Eine Maßnahme, die vor allem dem Lärmschutz diente. Insgesamt flossen 110.000 Euro in das Projekt, davon stammten 93.000 Euro aus dem Konjunkturpaket II. Neue Beläge sorgten für eine bessere Geräuschentwicklung im Wohngebiet, um zusätzlich die Lebensqualität zu erhöhen. Die Stadt nutzte die Fördermittel effektiv und gezielt.

NEUBAU FÜR KITA „UNTER DEN LINDEN“
Im Juli 2009 wurde im Lübbener Osten der Grundstein für die neue Kita „Unter den Linden“ gelegt. Zwar hatten die Bauarbeiten bereits begonnen, dennoch war der symbolische Akt mit Ex-Bürgermeister Bretterbauer und dem ehemaligen Landrat Loge ein wichtiger Moment. Der Neubau ersetzt ein altes, nicht mehr nutzbares Gebäude. Geplant war ein zweigeschossiger, moderner Bau mit Platz für 72 Kinder, Bewegungsräumen und sicherer Infrastruktur. Die Investition beträgt 1,59 Millionen Euro, rund 750.000 Euro stammten aus Fördermitteln. Kinder, die derzeit übergangsweise in der Grundschule untergebracht wurden, erfreuten die Gäste mit Liedern. Ein kleiner Höhepunkt war der siebenjährige Florian, der beim Grundstein – samt Scherz über das „letzte Geld des Bürgermeisters“ mithalf.
Am 17. September 2009 feierte Lübben Richtfest für die neue Kita „Unter den Linden“. Nach dem symbolischen Spatenstich im Juli nahm das moderne Gebäude nun sichtbare Form an. Die zweigeschossige Kita entstand anstelle eines nicht sanierbaren Altbaus und bot künftig Platz für 72 Kinder. Mit rund 1,59 Millionen Euro Gesamtbudget, davon etwa 757.000 Euro aus Fördermitteln des Landkreises, wurde ein sicheres und kindgerechtes Umfeld geschaffen und war eine Investition für Familien und die Stadtentwicklung.

ROSENPFLANZUNGEN AUF DEM SPREEWALDFEST
Beim 32. Spreewaldfest 2009 wurde nicht nur gefeiert, sondern es wurden mehrere Rosen als Symbol der Verbundenheit und des Friedens gepflanzt. Im Rosengarten der Familie Muschick verewigten sich zahlreiche prominente Gäste mit einer ganz besonderen Geste: dem Pflanzen einer „Rose ohne Grenzen“. Andrzej Rogozinski, ehemaliger Bürgermeister der Partnerstadt Wolsztyn, Friedrich Decker, Ex-Oberbürgermeister von Neunkirchen/Saar, sowie Lothar Bretterbauer, ehemaliger Bürgermeister von Lübben, setzten damit ein Zeichen der internationalen Freundschaft. Des Weiteren zählten zu den Ehrengästen der damalige Bundespräsident Christian Wulff, der eine Rose zum Zeichen seiner Wertschätzung für die Region und das Fest pflanzte. Auch musikalisch wurde das Fest bereichert. Schlager- und Country-Star Tom Astor, der ein Konzert beim Spreewaldfest gab, pflanzte ebenfalls eine Rose. Ebenso tat es der bekannte Mundharmonikaspieler Michael Hirte, der mit seiner Musik Herzen berührt. Die Rosen stehen nun als lebendige Botschafter für Zusammenhalt, Kultur und die besondere Atmosphäre des Spreewaldfestes – heute auf der Roseninsel.
OKTOBER — DEZEMBER
ERNEUERUNG DER SPREEBRÜCKE
Im Oktober 2009 begann die Sanierung der Spreebrücke am Brückenplatz zur Aufwertung der Innenstadt. Die marode, fast 35 Jahre alte Brücke wurde vollständig erneuert. Mit neuer Spannbetonplatte, Granitbelag, modernem Geländer mit Beleuchtung und verbesserter Verkehrsführung. Auch angrenzende Bereiche werden aufgewertet. Die Investition von über 896.000 Euro wurde zu zwei Dritteln vom Land gefördert. Während der Arbeiten bliebt die Brücke gesperrt, was zu erheblichen Einschränkungen führte. Trotz einer Petition sprach sich die Stadtverordnetenversammlung gegen eine Behelfsbrücke am Brückenplatz aus. Stattdessen wurden alternative Maßnahmen umgesetzt. Doch am Ende entstand ein neuer, sicherer Zugang im Herzen der Stadt. Ein großer Schritt für das Stadtbild und die Infrastruktur.

PFLEGESTÜTZPUNKT IM RATHAUS ERÖFFNET
Am 26. Oktober 2009 wurde im Lübbener Rathaus der fünfte Pflegestützpunkt Brandenburgs eröffnet. In Kooperation mit dem Landkreis Dahme-Spreewald entstand eine zentrale Beratungsstelle für Pflegebedürftige und Angehörige. Landrat Stephan Loge und Bürgermeister Lothar Bretterbauer, beide heute nicht mehr im Amt, betonten die Bedeutung angesichts des demografischen Wandels und die Notwendigkeit menschlicher Beratung. Das Team um Manuela Noack, Anette Lehmann und Olaf Stobernack steht Ratsuchenden dienstags und donnerstags persönlich und telefonisch zur Verfügung.

EHRUNG FEUERWEHR DURCH EINTRAGUNG IN DAS GOLDENE BUCH
Am 29. Oktober 2009 ehrte Bürgermeister a. D. Lothar Bretterbauer sieben verdiente Feuerwehrmänner für ihr jahrzehntelanges Engagement. Besonders hervorgehoben wurde Werner Lehmann, der für seine 60-jährige Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr Lübben mit einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt ausgezeichnet wurde. Bereits mit 16 Jahren trat er der Wehr bei, wurde 1954 Wehrleiter und setzte sich nachhaltig für den Brandschutz ein. Unter seiner Leitung entstand 1964 das Gerätehaus, dessen Bau er durch beharrliche Eingaben an Ministerien ermöglichte. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Feuerwehren, etwa in Steinkirchen und Tschechien, förderte er aktiv. Weitere Kameraden – Hans-Werner Bock, Frithjof Janke, Gerhard Keutel, Manfred Mooser, Heini Kaiser und Bruno Türk – wurden für 50 Jahre Dienst geehrt. Sie alle trugen maßgeblich zur Entwicklung der Feuerwehr bei und engagieren sich bis heute, etwa im Feuerwehrmuseum. Ihr Einsatz bleibt beispielhaft für Pflichtbewusstsein und Gemeinschaftssinn.
SANIERUNG DER KITA „GUTE LAUNE“
Für die Kita „Gute Laune“ war eine energetische Sanierung über das Konjunkturpaket II vorgesehen. Doch bei den Arbeiten am Haus Eins wurden gravierende Schäden entdeckt, darunter Wassereintritt im Mauerwerk. Um eine Komplettsanierung zu ermöglichen, beschloss der Bauausschuss, die eingeplanten Mittel für Haus Zwei ebenfalls für Haus Eins zu verwenden. Damit wurde das dringend sanierungsbedürftige Gebäude umfassend modernisiert. Eine Entscheidung im Sinne der Kinder, der Erzieher*innen und der Nachhaltigkeit.
MUSIKPREIS FÜR JUNGE TALENTE
Im Oktober erhielten Anna Langner und Franziska Speiser den Albrecht-und-Helene-von-Houwald-Musikpreis. Die feierliche Verleihung fand im Wappensaal statt und wurde vom damaligen Bürgermeister Bretterbauer und Dr. Gundolf von Houwald begleitet. Beide Preisträgerinnen überzeugten durch langjähriges musikalisches Engagement und zahlreiche Erfolge bei „Jugend musiziert“. Der Preis würdigte nicht nur ihr Talent, sondern auch das kulturelle Erbe der Familie von Houwald. Eine Auszeichnung, die Mut macht und junge Musikbegeisterung fördert.
GEDENKEN MIT NEUEN BÄUMEN
Zum Volkstrauertag spendete Familie Hoffmann zwei Säulen-Hainbuchen für das Kriegerdenkmal in Neuendorf – in stillem Gedenken an die Gefallenen beider Weltkriege. Auch in Radensdorf wurde ein Baum von einem Bürger gestiftet, weitere Pflanzungen erfolgten durch die Stadt, wie Linden, Eichen und Hainbuchen als Ersatz für gefällte Bäume. Die Maßnahme erfüllte Auflagen des Naturschutzes und unterstrich den Respekt vor Natur, Erinnerung und Zukunft.
20 JAHRE MAUERFALL
Im Oktober 2009 erinnerte Lübben an den Fall der Berliner Mauer. Geplant waren ein Dokumentarfilmabend mit Diskussion, eine begleitende Ausstellung („Postgeheimnis? Die Stasi und die Cottbuser Briefe“) sowie Bürgerberatung. Die Stadt wollte damit nicht nur erinnern, sondern zur Auseinandersetzung anregen. Der Film „Wie Erich seine Arbeit verlor“ sollte zum Nachdenken über Freiheit, Verantwortung und Geschichte einladen und zeigte, wie persönliche Geschichten Teil des gesellschaftlichen Wandels wurden.
PARTNERSCHAFT LEBT WEITER
Am 19. Oktober 2009 trafen sich die damaligen Partnerschaftsbeauftragten des Landkreises Dahme-Spreewald zum Austausch über zehn Jahre deutsch-polnische Zusammenarbeit mit dem Kreis Wolsztyn. Lübben beteiligte sich aktiv , unter anderem an einer geplanten Broschüre und einer Projekt-Datenbank auf der Webseite des Europavereins. Kontakte konnten somit gestärkt, Projekte präsentiert und die europäische Zusammenarbeit sichtbar gemacht werden. Die Stadt zeigt: Internationale Partnerschaft beginnt vor Ort.