DIE MURAWA - NACHTALB

Herzlichen Glückwunsch. Du hast das Rätsel gelöst und scheinst ein Naturtalent zu sein. Zur Belohnung haben wir zwei weitere Sagen für Dich. Eine davon hat sich direkt in unserem Ortsteil Steinkirchen abgespielt.

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Die Murawa – Nachtalb | von Julia Knappe, 2023 [Achtung: gruselig]
Die Murawa – auch Nachtalb – ist ein mythologisches Wesen, welches in vielen Kulturen in unterschiedlichen Gestalten beschrieben wird. Oft wurde sie bereits in Steinkirchen gesehen. Man sagt, sie dringt durch Schlüssel- und Astlöcher in die Schlafgemächer und fällt die Schlafenden an und legt sich auf sie. Ein jeder bekommt durch diese schwere Last Angst und Atemnot.
Sie ist eine Nachtwandlerin und erscheint am Tag als aschgrauer Schmetterling. Aber nur, wenn es während des Sonnenscheins regnet. Bei den Wenden im Spreewald erscheint sie auch mal als Frosch, als Schlange und manchmal in Gestalt einer kleinen weißen Maus. ACHTUNG GRUSELIG: Kinder sollten immer mit geschlossenem Mund schlafen, da sonst ihre Seelen in Mausgestalt den Körper verlassen und Unfug treiben.MARKGRAF GERO & DER WENDENKÖNIG | von Julia Knappe, 2023
Von König Otto I. Mitte des 10. Jahrhunderts zum Markgrafen ernannt, herrschte Gero („der Große“) über die slawischen Stämme in einem Gebiet, welches heute der Niederlausitz entspricht. Er war als kampferprobter und gefürchteter Kriegsmann bekannt.
Während seiner Herrschaft soll er unter dem Vorwand von Friedensverhandlungen 30 elbslawische Fürsten zu einem Festmahl auf seine Residenz auf dem Burger Schlossberg eingeladen haben. Der Tradition nach waren die Wenden und Slawen zu diesem Mahl unbewaffnet. Gero machte die Fürsten betrunken und ließ sie dann hinterrücks ermorden.
Sterbend schrien die Fürsten Flüche, welche Gero fortan auf Schritt und Tritt begleiteten. Ein Fürst hatte sogar überlebt und trug von da an als letzter lebender Wendenfürst den Titel „Wendenkönig“.
Als die Wenden und Slawen vom Tod ihrer Fürsten erfuhren, verbündeten sie sich mit den Ungarn und zogen in den Krieg. In den Schlachten fielen die beiden Söhne und der Bruder Geros. Die tiefe Trauer über seine gefallenen Söhne ließ ihn seine Tat bereuen. Er wollte Buße tun und stiftete ein Kloster.