UMWELTPREIS 2023


Landrat Stephan Loge und Umweltdezernentin Heike Zettwitz haben am Montag, 5. Juni 2023, das besondere ehrenamtliche Engagement von mehreren Personen, Vereinen und Initiativen für die regionale Umwelt gewürdigt. Zum mittlerweile 11. Mal sind mit dem Umweltpreis des Landkreises Dahme-Spreewald nun die Preisträger anlässlich des Internationalen Tages der Umwelt ausgezeichnet worden.

Die Verleihung erfolge im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit im Lübbener Kreistagssaal.

„Die Mehrzahl der Vorgeschlagenen hat sich sehr vorbildlich für die regionale Umwelt einsetzen und damit einen essentiellen Beitrag für unser ökologisches Bewusstsein geleistet. Ich bitte Sie, bleiben Sie dran am Umweltthema, machen Sie wieder mit beim nächsten Mal und werben Sie für den Schutz unserer Natur, unserer einzigen Lebenswelt. Was kann ein kleiner Landkreis, was können Einzelne da tun? Doch jeder Schritt bringt uns weiter, jede umweltbewusste Tat hat Auswirkungen. Es zeigt sich, wir müssen auch bei uns anfangen, in unserem Landkreis, vor der eigenen Haustür und dort praktischen Umweltschutz betreiben.“, erklärt Landrat Loge.

Die Jury entschied sich dazu, das Preisgeld auf vier Preisträger aufzuteilen. Diesem Vorschlag war der Kreisausschuss in seiner Sitzung im Mai gefolgt. Der Preisverleihung war ein öffentlicher Teilnahmewettbewerb vorausgegangen.

Die Ehrung erfolgt im jährlichen Wechsel mit der Würdigung besonderer ehrenamtlicher Leistungen und der Ehrung der Zivilcourage. Der Preis geht auf eine vom Kreistag im Jahr 2000 beschlossene Richtlinie zurück und ist mit insgesamt 2.600 Euro dotiert. Mit dem Umweltpreis werden besondere Leistungen oder wissenschaftliche Arbeiten, die in den Bereichen Umwelt- und Naturschutz, Landschaftspflege, Abfallwirtschaft und Umweltbildung zu einer nachhaltigen Verbesserung der Umweltsituation im Landkreis beitragen beziehungsweise beigetragen haben, gewürdigt.

„Wir hatten dieses Jahr wieder einmal die tolle Gelegenheit ein breites Spektrum an Bewerbungen zu erhalten, welches den Kerngedanken des Preises widerspiegelt: das Umweltbewusstsein breiter Bevölkerungskreise zu fördern und dem Naturschutzgedanken größere Bedeutung zu verschaffen. All die engagierten Menschen und Initiativen regen mit ihrem nachhaltigen Agieren zum Nachahmen an“, sagt Dezernentin Zettwitz.

Es gab 10 Bewerbungen, welche zu Beginn kurz vorgestellt wurden. Es zeigte sich die Vielfalt der eingereichten Projekte und bot die Gelegenheit für ein gegenseitiges Kennenlernen. Alle Bewerber erhielten eine Teilnahmeurkunde und einen Nisthilfekasten.


Platz 1

Erstplatzierte Silvio Herold aus Lübben - ausgezeichnet mit dem Umweltpreis in Höhe von 1.000 Euro für sein besonderes hervorzuhebendes Engagement.

Herr Herold arbeitet ehrenamtlich als Ornithologe, Greifvogel-Beringer und Naturschützer. Seine Aktivitäten tragen maßgeblich zum Schutz, zur Erhaltung und Entwicklung von streng geschützten und in ihrem Erhaltungszustand gefährdeten Greifvogelarten bei.

Weiterhin fördert er durch seine naturschutzfachlichen Vorträge bzw. Öffentlichkeitsarbeit vor Ort das Umweltbewusstsein der Bevölkerung und trägt somit zum besseren Verständnis und zur Akzeptanz des Naturschutzes bei.

Er installiert für Greifvögel Nisthilfen in Baumkronen und auf Strommasten (für z. B. Fisch-, Seeadler, Wander-, Baumfalke, Uhu) beringt den Nachwuchs, bringt verletzte Vögel ggf. zum Tierarzt oder in eine Tierrettungsstation bzw. Tierklinik, klärt Landnutzer über die Anwesenheit von Greifvögeln und die Horstschutzzonen auf. Er beantwortet gerne interessierten Kinder und Jugendlichen Fragen zu seiner Arbeit und hält Vorträge zu seinem Ehrenamt.

Er wirkte an zahlreichen Artenschutzhilfsprojekten mit (z. B. Baumbrüterprojekt für Wanderfalken in der Niederlausitz mit Auswilderungsstationen in der Rochauer Heide) und konnte in diesem Zusammenhang über 2000 Greifvögel (z. B. Turm-, Baum-, Wanderfalke, Fisch-, Seeadler, Habicht, Mäusebussard, Rot-, Schwarzmilan, Uhu) innerhalb sowie außerhalb von Naturschutzgebieten beringen.

Herr Herold ist ein wichtiger und zuverlässiger Ansprechpartner u. a. für Landnutzer, Förster sowie Naturschutzbehörden, da geplante Maßnahmen im näheren Umfeld von Greifvogelhorsten mit ihm so abgestimmt werden, dass die anwesenden Vögel nicht beeinträchtigt werden.

 Die Stadt Lübben gratuliert Silvio Herold zum ersten Platz und ist sehr stolz, dass es mit ihm Menschen gibt, die den Artenschutz von Greifvögeln forcieren und leben - nicht zuletzt auch, weil er sein Wissen an kommende Generationen weiterträgt. Herzlichen Glückwunsch ihm und allen Gewinner*innen des Umweltpreises 2023. Danke für Ihr Engagement.


Platz 2 wurde zweimal vergeben

Die Umweltpreis-Jury hat sich dazu entschieden, zwei Preisträger mit einer Prämie von jeweils 600 Euro gleichrangig auszuzeichnen. Frau Maria Böhme aus Zeuthen und die Grundschule „Teupitz am See“ teilen sich den zweiten Platz.

Die Zweitplatzierte Maria Böhme ist Vorsitzende der Abfallstreife e.V. Der Verein Abfallstreife nimmt ehrenamtlich Aufgaben aus den Gebieten Abfallwirtschaft und Umweltbildung wahr, betreibt Aufklärungsarbeit für die Öffentlichkeit und weist auf unerwünschte Verhaltensweisen zur Sensibilisierung der Bevölkerung hin. Mit selbstorganisierten Sammlungen herrenloser Abfälle trägt der Verein zur Verbesserung der Umweltsituation im gesamten Landkreis bei.

Neben den selbst organisierten Sammelaktionen werden aktiv vergleichbare Aktionen anderer Träger unterstützt. Aufklärungsarbeit erfolgt beispielweise über die Internetseite (http://www.abfallstreife.de/).

Zu den in letzter Zeit durchgeführten Sammelaktionen gehörte bspw. eine Säuberungsaktion zum World Cleanup Day 2022 am Krummensee, am Zeesener See, im Naturschutzgebiet „Tiergarten“ in Königs Wusterhausen, am Großen Tonteich als auch am Pätzer Tonsee.

In jüngster Zeit wurde auch das sogenannte Plastikfasten ausgerufen. Darunter versteht man den Austausch nicht notwendiger Plastikartikel gegen nachhaltigere Lösungen. Weiterhin findet Aufklärungsarbeit in Schulen statt. In Projekten wurde das Thema Upcycling integriert und bspw. aus Dosen Bienenhotels gebastelt. An der Errichtung einer Bienenwiese wurde ebenfalls mitgearbeitet.

Die Zweitplatzierten der Grundschule „Teupitz am See“ sind ein ausgezeichnetes Beispiel für Umweltbildung und -erziehung. Lokal kann das Projekt bereits frühzeitig in seiner Umsetzung eine überaus positive Vorbildwirkung über den Schulrahmen hinaus aufweisen.

So hat sich die Schule unter anderem durch die Teilnahme am prima(r)forscher-Projekt als Schule mit naturwissenschaftlichem Profil etablieren können. Dieses Profil wird durch zahlreiche Projekte und Arbeitsgemeinschaften mit Umwelt- und Naturwissenschaftsbezug bestätigt.

Im Rahmen des von dieser Arbeitsgemeinschaft ausgehenden Wissensflusses zum Thema Insekten und nachhaltige Gewinnung gesunder Nahrungsmittel und Rohstoffe zeigte sich angesichts des vielfach wachsenden Interesses im familiären Umfeld der Schüler, dass zwar einiges Wissen über Honigbienen, aber kaum Kenntnisse über die ebenso wichtigen Wildbienen in der Bevölkerung vorhanden sind.

Aufbauend am allgemeinen Interesse an den Bienen und der Imkerei wurde durch die Grundschule ein weiteres neues Projekt ins Leben gerufen: die „Wildbienenwiese“, um die Wildbienen und ihre Lebensräume aktiv zu schützen, zu fördern und das Wissen um diese wichtige Artengruppe über die Schüler hinaus in das familiäre Umfeld zu tragen und so in der breiten Öffentlichkeit tief zu verankern.

Mit dem Projekt „Wildbienenwiese“ wird durch die Schülerinnen und Schüler der Grundschule im Umfeld der Einrichtung auf den Flächen der Gemeinde ein Nahrungshabitat durch die Pflanzung von Frühblühern eingerichtet, das den Honig- und Wildbienen einerseits eine frühzeitige Nahrungsquelle und den jungen Naturforschern andererseits eine gute Beobachtungs- und Entdeckungsmöglichkeit hierzu bietet.

Das Projekt der Schule war bereits im ersten Jahr sehr erfolgreich und hat die Bürger aller Altersklassen für das Thema Wildbienen und deren Schutz sensibilisiert und zu eigenen Beiträgen angeregt.

 

Platz 3

Als vierte Preisträgerin auf dem dritten Platz wird Juliane Bauer aus Zeuthen für ihr Wirken mit 400 Euro für ihr vorbildliches Engagement im Umweltschutz in der Gemeinde Zeuthen geehrt.

Ihr Enthusiasmus und ihre Beharrlichkeit für die Umsetzung von Projekten im Sinne der Erhaltung und Entwicklung von Lebensräumen und Arten, die in ihrem Bestand gefährdet sind, ist anerkennenswert und auszeichnungswürdig für den Umweltpreis.

Durch ihre sachliche und freundliche Kommunikation auch in der Öffentlichkeit, tritt sie in vorbildlicher Weise für den Schutz der Natur und Umwelt ein und fördert damit das Umweltbewusstsein.

Durch ihre Ausbildung und Abschluss an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde ist sie in der Lage, naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu erläutern und in der Öffentlichkeit fundiert zu vertreten.

Ein Schwerpunkt ihrer ehrenamtlichen Naturschutzarbeit ist die Planung und Durchführung von verschiedenen Natur- und Artenschutzprojekten in unterschiedlichen Schutzgebieten im nördlichen Landkreis. Sie ist dabei sehr häufig ein Bindeglied zwischen Kommunen und der unteren Naturschutzbehörde im Rahmen der Umsetzung von Maßnahmen.

Hervorzuheben ist ihr Einsatz zur Erhaltung und Pflege des Flächennaturdenkmal (FND) Kienpfuhl Zeuthen insbesondere der Erhaltung der Kammmolch Populationen.

Darüber hinaus ist Juliane Bauer regelmäßig bei Pflegeeinsätzen im Naturschutzgebiet (NSG) „Höllengrund-Pulverberg“ aktiv dabei und ist maßgeblich an der Weiterentwicklung von Folgeprojekten beteiligt.

Ein weiteres ehrenamtliches Betätigungsfeld von Juliane Bauer sind Führungen zu unterschiedlichen Naturschutzthemen und die Teilnahme an Veranstaltungen wie das Tiergartenfest und Naturparkfest.


WEITERE INFOS & TEXTQUELLE

 IMPRESSIONEN

▼ FOTOCREDITS
©LDS / M. Heitzmann

  • Gruppenbild Umweltpreis LDS 2023: v.l.n.r. Umweltdezernentin Heike Zettwitz, Preisträgerin Maria Böhme, Preisträger Silvio Herold, Preisträgerin Juliane Bauer, Preisträger Grundschule Teupitz am See (Lehrerin Wiebke Steffen, Uta Weißflog, Pete Schneider), Landrat Stephan Loge
  • 1. Platz Umweltpreis LDS 2023: v.l.n.r. Silvio Herold aus Lübben, Umweltdezernentin Heike Zettwitz, Landrat Stephan Loge
  • 2. Platz Umweltpreis LDS 2023: v.l.n.r. Umweltdezernentin Heike Zettwitz, Landrat Stephan Loge, Schüler der Grundschule Teupitz Pete Schneider, Schülerin Uta Weißflog mit der Lehrerin Wiebke Steffen
  • 2. Platz Umweltpreis LDS 2023: v.l.n.r. Maria Böhme aus Königs Wusterhausen, Umweltdezernentin Heike Zettwitz, Landrat Stephan Loge
  • 3. Platz Umweltpreis LDS 2023: v.l.n.r. Juliane Bauer aus Zeuthen, Umweltdezernentin Heike Zettwitz, Landrat Stephan Loge