MUPÄD IM INTERVIEW

Interview mit Museumspädagogin Janina Schneider

Der Museumspädagogische Dienst im Landkreis Dahme-Spreewald (MuPäD) versteht sich als Knotenpunkt und Vermittler zwischen den vielfältigen musealen Einrichtungen, Bildungsträgern und dem Landkreis. Seit April 2021 ist das Team bereits im Landkreis aktiv und seit Mitte Januar 2022 auch unter mupaed-lds.de zu finden.


Janina ©StadtLübben

HALLO JANINA, WAS SIND EURE AUFGABEN ALS MUPÄD?

Wir bauen Netzwerke und Kooperationen auf: Zwischen und mit Schulen, Kitas, Orten der Erwachsenenbildung und der Kultur, sowie den Museen und musealen Einrichtungen des Landkreises. Wir arbeiten daran, die Museen des Landkreises in einem Museumsverbund zu verbinden. Dadurch können auf kurzem Wege Erfahrungen ausgetauscht und Synergien genutzt werden. Museen mit ähnlichen Schwerpunkten, thematischer Ausrichtung oder mit vergleichbaren Herausforderungen profitieren so von- und miteinander.

Wir sind da, um in Zusammenarbeit mit den Institutionen entsprechend ihrer Zielsetzung, ihren Ressourcen und Möglichkeiten, museumspädagogische Programme zu entwickeln. Wir bieten Unterstützung bei der Konzeptentwicklung, Zielgruppendefinition und Schulung von Mitarbeiter*innen. Wir beraten zudem bei der Ausstellungskonzeption, um Vermittlungsaspekte von Anfang an mitzudenken.

KOOPERATIONEN SIND DAS A & O. WER KANN SICH WIE BEI EUCH MELDEN?

An uns können sich museale Einrichtungen und auch Bildungseinrichtungen wenden.

Vertreter*innen einer musealen Einrichtung, eines Vereins oder einer Initiative bieten wir Unterstützung. Dies kann personeller oder auch projektbezogener Natur sein. Auf unserer Webplattform haben wir dafür einen "Bedarfsantrag" eingestellt. Für die Planungen im II. und III. Quartal 2022 gilt der Einsendeschluss 31. Januar 2022.

Bildungsträgern, Freizeit-, Kinder- oder Jugendtreffs bieten wir an, Teil unseres Netzwerkes zu werden. Dabei streben wir eine Zusammenarbeit mit den Museen und musealen Einrichtungen des Landkreises an und möchten gemeinsam Projekte planen und durchführen. Hierfür steht bei Interesse eine "Freundschaftsanfrage" im Web bereit, welche einfach nur ausgefüllt werden muss.

WAS HABT IHR IN DEN LETZTEN 9 MONATEN ERLEBT?

Vor allem in den ersten Wochen stand für uns das Kennenlernen der Museen und musealen Einrichtungen im Fokus. Wir haben diese besucht und mit den Menschen gesprochen, welchen Herausforderungen sie gegenüberstehen und wie wir ihre Arbeit unterstützen, sie entlasten und vernetzen können.

Mit unserem Sommerprogramm „Zuhause“ besuchten wir an 16 Tagen 15 Gastgeber*innen. Wir wollten von den Teilnehmer*innen wissen, was Ihnen „Zuhause“ bedeutet und wie sie dieses in einem Museum ausstellen würden. Über 250 Menschen aller Altersgruppen haben uns ihr Zuhause gezeigt: Wir kamen über Lieblingsorte und -menschen, Heimat, Lieblingsdinge und Essen ins Gespräch.

In Zusammenarbeit mit dem Bauernmuseum Schlepzig, dem Amt Unterspreewald und umgesetzt mit Mitteln der „Richtlinie zur Förderung des sorbisch-wendischen Volkes im Landkreis Dahme-Spreewald“ ist im Sommer die „Entdecker-Tour durchs Museum“ entstanden. Ein bunter Fragebogen begleitet Kinder und ihre Begleitpersonen auf der Zeitreise durch die Ausstellung. Sorbische/wendische Sagenfiguren laden dazu ein, Rätsel zu lösen und Antworten zu entdecken – und vielleicht erwartet einen am Ende noch eine kleine Überraschung! Durch Ausmalbilder können Kinder mit ihren Eltern auch nach dem Museumsbesuch noch miteinander ins Gespräch kommen.

Ein weiteres Projekt begleiteten wir mit dem Heimathaus Prieros, welches eine umfangreiche Sammlung hat. Der Konzeptentwurf für einen Museumskoffer konzentriert sich auf die Produktion und Entstehung von Textilien und Kleidung im Wandel der Zeit. Er soll die Museumsmitarbeiterin bei Besuchen in Schulklassen mit Anschauungsobjekten und kreativen Angeboten unterstützen. Die Kinder sprechen über verschiedene Textilien, finden heraus, worin sich Kunst- und Naturfasern unterscheiden und wie früher aus Flachs Leinen hergestellt wurde. Zum Abschluss entstehen kleine Webarbeiten, in denen unterschiedlichste Garne verwoben werden und zu kleinen Lesezeichen oder Ähnlichem verarbeitet werden.

WAS ERWARTET EUCH 2022?

Zunächst sind wir froh, dass unser Angebot nun auch sichtbar im Web zu finden ist. So haben wir eine Anlaufstelle für unsere Partner*innen und können auch die Vielfalt des Landkreises darstellen. Ein wichtiger Weg bei der Unterstützung der Angebote.

Derzeit sind wir im Gespräch mit den Partnereinrichtungen, welche Unterstützung sie im ersten Halbjahr 2022 benötigen. Die Bedarfsanträge können bei uns noch bis zum 31. Januar 2022 eingereicht werden. Danach sichten wir diese gewissenhaft.

Zudem liegt es uns sehr am Herzen, dass in den Wintermonaten und jetzt mit Corona natürlich das Lernen der Kinder und Jugendlichen nicht zu kurz kommt. Wir wollen daher ein Winterprojekt initiieren, um den Einrichtungen Aufmerksamkeit und den Kindern und Jugendlichen eine kreative Erfahrung zu schenken. Fortsetzung folgt …

 

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WEB mupaed-lds.de